Filmtipp „But beautiful“
Momentan scheint mir das Weltengeschehen sehr komplex und unüberschaubar. Viele Themen mit unsicherem Ausgang, ich erkenne zudem wenig hilfreiche Lösungsansätze.
So war ich sehr erwartungsfroh, als der neue Kinofilm des österreichischen Filmemachers Erwin Wagenhofer angekündigt wurde. Nach seinen streitbaren Filmen „We feed the world“ und „Let´s make money“ widmet sich der renommierte Regisseur nun dem Guten und Positiven.
Bei der Österreichpremiere in Innsbruck war Wagenhofer anwesend. „Möge der Film Sie berühren“, waren eingangs seine Begrüßungsworte.
Für „But beautiful“ suchte Wagenhofer Menschen und Geschichten, die von gelebten Alternativen hin zum Schönen und Guten künden. Er erzählt von Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben, um eine zukunftsfähige Welt zu gestalten. Entstanden ist ein Film über Perspektiven ohne Angst, über Verbundenheit in Musik, in Natur und Gesellschaft.
Besonders eine Geschichte hat mich sehr berührt: die „Solar Women“, Frauen ohne Schulbildung, die Solaranlagen für Dörfer auf der ganzen Welt bauen. Diese „Lichtbringerinnen“ werden in nur sechs Monaten am Barefoot College in Indien zu Solaringenieurinnen ausgebildet. Sie gehen zurück in ihre Dörfer, bringen „Licht“ und verbessern damit die Lebensqualität („Women are the role models of the world“); so können zB abends die Kinder unterrichtet werden, ohne Licht wäre dies nicht möglich.
Im Gespräch meinte ein ehrlicher Wagenhofer, dass auch er entmutigt ist, ratlos. „Doch die Zeit der Empörung ist vorbei, jetzt müssen wir ins Tun kommen. Veränderungen angehen, uns gegenseitig Mut machen. Es kann nur durch uns ins Rollen kommen!“
Mit dem Film möchte er in erster Linie jungen Menschen Mut machen, denn „Veränderung beginnt nicht mathematisch linear, sondern wird durch 7-8% der Bevölkerung initialisiert, die sich woanders hinwenden. Momentan kommt diese Kraft durch die Jugend, möchte die jungen Menschen ermutigen, dass sie nicht nachlassen“.
Es gibt das Gute, darauf fokussieren und hinschauen. Es braucht Zuwendung.
„But beautiful“ erkundet die altmodischen und so wichtigen Begriffe des Altruismus, der Achtsamkeit und des Mitgefühls und macht klar, dass in einer Welt begrenzter Ressourcen nur eines wachsen kann: die Qualität unserer Beziehungen.
Alles wird gut? Alles kann gut werden.
Eine poetische Komposition von Bildern und Klängen: ab 15. November im Kino