Worin kannst du so richtig schwelgen?

Maria Gschwentner, Fachvorstand der FSBHM Rotholz gibt den Schülerinnen des dritten Jahrgangs jedes Jahr die Gelegenheit, Lebensqualität Bauernhof kennen zu lernen. In der vergangenen Woche hätte ich sie in der Schule besuchen dürfen. Die Schülerinnen sind wie alle anderen auch zuhause. (Von einer Mama habe ich schon gehört, wie wunderbar die Hausaufgaben sind – die Jugendlichen haben auch sehr viele praktische Übungen zu absolvieren, von der die Familien profitieren.)
Die besondere Unterrichtsstunde ausfallen lassen? Mitnichten. Maria lädt die Schülerinnen zu einer Videokonferenz mit mir ein. Pünktlich um 10:00 soll sie starten. Maria und ich befinden uns ab 9:45 im digitalen Besprechungsraum. Wie das Anfliegen an einen Bienenstock erscheint das jeweilige Andocken der Jugendlichen. Bald sind 32 Personen im Konferenzraum und versuchen mittels einer zugeschaltenen Präsentation zu verstehen, was LQB Tirol macht. Richtig beeindruckend ist, wie sehr die meisten mit dabei sind. Sie lauschen und reagieren konzentriert auf Fragen, die gestellt werden. Unkompliziert auch, wenn jemand aus der Gruppe fällt. Frau Geschwentner: können Sie bitte Sonja nochmals einladen? Und es gelingt.
Auf die Frage, von welchen persönlichen Herausforderungen bäuerliche Familien betroffen sein können, kommt sehr schnell das Thema des Zusammenlebens am Hof . Konkret: wie kann die Integration einer jungen Bäuerin im Betrieb gelingen. Man kann sehen, einige wissen um die Brisanz der Themen.
Als ich von der Bildung spreche, erzähle ich von Seminarangeboten wie zum Beispiel von einem Webinar zur Ressourcenorientierung.
Aus einem Kartenset, lassen wir eine Teilnehmende eine Karte ziehen und gehen dieser Frage nach:
Worin kannst du so richtig schwelgen?
Schwelgen ist ein altes Wort, deshalb beschreiben wir es genauer. Hier noch einmal zum Verstehen.
Schwelgen bedeutet, „sich einem Gefühl, einem Gedanken oder ähnlichem genussvoll überlassen; sich daran berauschen“.
In der Natur, am Rücken eines Pferdes, beim Zusammensein mit Freundinnen, beim Singen …
Was ich jetzt noch drei Tage später mit Sicherheit sagen kann: das Zusammensein mit den Rotholzerinnen hat in dieser Stunde mein Herz schwelgen lassen. Es hat mich erstaunt, wie eine räumliche Distanz eine so große Lebendigkeit haben kann.