Mist gebaut

Ich steige nach einem intensiven Landwirtschaftskammertag aus dem Zug und gehe zu meinem Auto. Also: ich gehe zu dem Platz, auf dem ich mein Auto am morgen geparkt habe. Da ist nun eine leere Fläche. Kurz überdenke ich – vielleicht wollte ich das Auto auch nur dort hinstellen, habe es aber dann doch nicht getan. Ich muss vielleicht ergänzen, dass der Platz nicht wirklich eine öffentliche Parkfläche ist. Aber wenn ich das Park & Ride Plätzchen aufsuche, dann ist es immer voll!
Und ja- ich war auch nicht so früh dran. Mir dämmerts! Abgeschleppt mein armes Auto und meine arme Geldtasche!
Was mache ich jetzt? Steht ja nicht da „wir haben ihr Auto abgeschleppt“.
Also rufe ich zuerst meinen Mann an-der tröstet mich.
Dann bei der Polizei: die Polizistin ist sachlich und ich erfahre alles was ich nun wissen muss: ich weiß wo mein Auto steht, dass ich es auch heute noch gegen eine Summe Geld, die weh tut, abholen kann, dass es dann auch noch eine Anzeige gibt.
Jetzt besuche ich wie jeden Montag meine Mama- dieses Mal zu Fuß.
Auf der ganzen Strecke rechne ich, wie viele Stunden ich für diesen Blödsinn wohl arbeiten werde müssen. Aber ehrlich gesagt- immer mit der Einordnung: so schlimm ist das nun auch wieder nicht.
Meine jüngere Schwester meint: da wo ich geparkt habe ist nicht nur blöd, sondern saublöd!
Die ältere Schwester zerbricht sich den Kopf über eine Strafminderung.
Dann bringt mich mein Lieblingstaxi (mein Mann) zum Abschleppdienst- noch einmal sachlich und freundlich trotz später Stunde.
Dort steht ja mein Auto. Ich glaube, es hat schon hart gewartet. Und es steht neben einem total kaputten Unfallauto. Wie froh bin ich, dass ich nur falsch geparkt habe.
Mist gebaut: wenn man einen Fehler macht, der dann so ausgeht- dann ist es doch Mist.
Ein Dünger (Mist) für getröstet werden, etwas gelernt zu haben (mach ich nicht mehr!), sachlich beraten zu werden und schwesterlich pointiert auf den Punkt gebracht zu werden.