sich mit der Frühlingskraft verbinden
Möchte euch von einer Vermieterin berichten, der es so wunderbar gelungen ist, sich mit der Frühlingskraft zu verbinden. Umso den guten Aufwind zu spüren, in dieser doch recht mühsamen Zeit. Was ein paar Salatköpfe für Erkenntnisse hervorbringen können!
Hört her, sie erzählt es euch selbst:
Mein Garten auf 1680m Seehöhe
Plötzlich kam Corona und hat alles durcheinandergebracht.
Jetzt saß ich da auf 1680m Seehöhe und mit meinem touristischen TUN war von heute auf morgen Schluss. Was nun? Wohin soll es gehen? Was wird denn jetzt aus mir?
Nach der ersten Schockstarre kam die Idee einmal etwas Neues zu probieren. Man könnte ja versuchen ein oder zwei Köpfe Salat in einem Blumenkastl anzubauen. Der sonnige Wintergarten wurde fürs Frühstücksbuffet und für die Gäste gerade nicht gebraucht.
So hatte ich zum Salat noch 3 Tomaten, etwas Saatgut und ein paar Pflänzchen dazu bestellt. Alles kam per Lieferauto vom Gärtner meines Vertrauens. Er musste seine Ware im ersten Lockdown erfinderisch an die Frau bringen.
Ich dachte mir, was für ein Abenteuer! Auch der Gedanke, ob hier bei uns auf der Höhe überhaupt etwas wächst? Immerhin leben wir quasi auf der Alm. Was tut auf der Höhe und wie fang ich mit dem Gärtnern bloß richtig an?
Mein grüner Daumen reichte bis dahin nämlich nicht übers Geraniengießen hinaus. Der Gedanke am Ende des Sommers sogar ein paar Zucchinis zu ernten war schon ein tollkühner.
Irgendwie fand ich die Idee eines Gemüsegartens sehr mutig.
Als mein erster Samen das Licht der Welt erblickte, hat es dann gefunkt. Plötzlich kam so etwas wie Hoffnung zurück. Mir wurde schlagartig klar: die NATUR kann es richten. Wie versöhnlich und wohltuend diese Erkenntnis war. Die Natur heilt und lässt sich nicht aufhalten, einsperren oder beeinflussen.
Alles hat seine Ordnung und darauf ist Verlass.
Von einer normalen Saison, ohne viel Zeit, war ich nun bei meinen Pflänzchen ganz im Hier und Jetzt angekommen. So etwas kennt man vielleicht von einer langen Bergtour oder aus der Meditation.
Ich habe mich sofort in den erholsamen Müßiggang und in meinen Garten verliebt!
Ein Hochbeet musste her, die Kartoffelkiste häufelte sich, Kräuter kamen noch vom Gärtner und bald war ein größerer Fleck vom grünen Rasen nicht mehr zugestellt mit Sonnenstühlen für die Gäste, sondern des neuen Selbstversorgers großes Glück.
Natürlich würde der Profi Gärtner im Inntal über meinen Ertrag im ersten Jahr schmunzeln, aber für mich war mein erschaffener Gemüsegarten mein Paradies. Natürlich gab es hier und da Rückschläge zu beklagen. Dem Basilikum war es zu kalt. Die Gurken waren bitter oder die erste Tomate wurde erst im Oktober in der Stube reif.
Doch die vielen Erfolge bis zum Spätherbst ließen die Rückschläge schnell vergessen. Die Kinder liebten meinen ersten selbstgemachten Minze Sirup. Mein Mann war bei der Kartoffelernte stolz dabei.
Aus ein paar Köpfen Salat wurde am Ende des Sommers 2020 eine Leidenschaft und mein perfekter Ausgleich für den Alltag. Es geht also doch a bissl was auf unserer Höhe. Man würde gar nicht glauben wie zäh die Natur sein kann.
So habe ich dieses Jahr bereits im Februar angefangen Chillis, Paprika, Tomaten und Küchenkräuter im immer noch geschlossenen Frühstücksraum selber zu ziehen. Ich kann es in diesem Jahr nicht erwarten, dass der Schnee im Mai endlich weggeschmolzen ist. Denn es gibt viel zu tun im neuen Gemüsebeet und Kräutergarten.