Nachbarschaft
Ein Leben auf 1.800m ist ein anderes. Es scheint, man ist dem Himmel ein Stückchen näher gerückt.
Man lebt quasi in guter Nachbarschaft mit dem Herrgott.
Ich habe Josef auf seinem Bergbauernhof getroffen. Ein fleißiger Mann, über sich selber sagt er: „Er habe viel gelernt, nur nicht gelernt Geld zu verdienen.“ Aber das scheint ihn wenig zu stören. Stolz zeigt er mir die Hofkapelle. Die Figuren hat er selbst geschnitzt. Die Kapelle macht einen heimeligen Eindruck, man spürt hier die Gottverbundenheit der Menschen, welche am Hof leben. „Ein Oase für stille Andacht und Einkehr“, so beschreibt er seine Kapelle auf der Homepage und lädt seine Gäste ein, für ein paar Momente inne zu halten.
„Mir da heroben, mir glabn an den Herrgott“, meint Josef und erzählt mir von den tragischen Arbeitsunfällen und Schicksalsschlägen seiner Vorfahren – früh schon verlor er seinen Vater und musste den Hof übernehmen. Nur mit „Gottes Kraft“ hat er und seine Vorfahren es geschafft den Bergbauernhof über Generationen zu erhalten und weiterzuführen.
Mit viel Kraft von oben… und mit der Kraft vieler fleißiger Frauenhände, denk ich mir im Stillen.