Der goldene Morgen
Heute sitze ich schon früh am Arbeiten- also noch vor 6:00.
Viele unserer Leserinnen und Leser sind da längst am Werken: im Stall, mit den Kindern, für die Gäste vorbereiten, Frühstück richten, in die Arbeit fahren und so weiter.
Wenn ich es schaffe, aus dem Bett zu krabbeln, dann hat diese Stunde vor der Alltag beginnt eine besondere Kraft. Ich kann mich in dieser Stille konzentrieren, der Kopf und auch das Herz ist anders bereit, können sich unverbrauchter auf die Ansprüche einstellen.
UND da begegnet mir heute wieder einmal der „Dekalog der Gelassenheit“, der Papst Johannes dem 23. zugeschrieben wird. Er habe sie geschrieben, um in Krankheit den Tag gut bewältigen zu können. So oft habe ich diese Gedanken schon erleichternd und den Alltag entzerrend erlebt.
JA ich weiß! Wir hatten sie schon einmal. Aber so zur Erinnerung?
Schaut nur:
1. Leben
Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben – ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
2. Sorgfalt
Nur für heute werde ich größten Wert auf mein Auftreten legen und vornehm sein in meinem Verhalten: Ich werde niemanden kritisieren; ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern … nur mich selbst.
3. Glück
Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück
geschaffen bin – nicht nur für die anderen, sondern auch für diese Welt.
4. Realismus
Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
5. Lesen
Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.
6. Handeln
Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen – und ich werde es niemandem erzählen.
7. Überwinden
Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe. Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt.
8. Planen
Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit.
9. Mut
Nur für heute werde ich keine Angst haben – und mich an allem freuen, was schön ist. Und ich werde an die Güte glauben.
10. Vertrauen
Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.
Verena
27. August 2019
Sehr geehrte Damen
Von Ihrem Blogg „Aufleben“ habe ich heute per Zufall im TV, ORF, gesehen. Nachdem ich nun – eigentlich bin ich am Küchenschränke ausräumen/aufräumen/putzen, nachmittags geht’s zum Garten, wo noch viel zu tun ist – in einer kurzen Pause im Blogg „gestöbert“ habe, muss ich gleich spontan schreiben. Ich finde es toll, wenn durch solche Seiten auch andere Blicke auf bekannte und von Ihnen geschriebene „Situationen“ gewährt werden. Ich lebe auch mit und in der Landwirtschaft, allerdings in der Schweiz, wobei dies ja keinen grossen Unterschied macht: Flachlandbauern (unser Betrieb gehört in die hügelige Zone), Hügelzonen-Bauern, Bergbauern – alle haben ihre Probleme und Sorgen, erleben Schönes und Trauriges, usw. Was allen Leuten in der Landwirtschaft gleichviel Probleme macht, sind die Menschen ohne bäuerlichen Hintergrund: Da werden Wiesen und Äcker betreten, da werden PET-Flaschen, Papier, Zigarettenstummel und noch viel anderer Müll einfach aus dem Autofenster in die Landschaft geworfen! Dass damit das Futter der Tiere – und nicht nur der Nutztiere, auch die Wildtiere – verschmutzt wird, ja sogar gefährlich werden kann, daran denkt keiner, der doch im Auto Platz für seinen Müll hätte und Zuhause entsorgen könnte. Auch die sogenannten Jugendlichen, die die Natur/Umwelt schützen wollen, die demonstrieren und schwänzen deswegen die Schule, aber am Wochenende nehmen dieselben an Festivals/Open-Airs teil und hinterlassen die schlimmsten Müllhalden… ! Ganz extrem finde ich das hochgelobte junge Mädchen (Namen habe ich vergessen – Greta?), die mit einem umweltschonenden Schiffchen von da nach da schippert – und dabei von einem Heer von Motorbegleitbooten, Hubschraubern und weiss der .. . noch alles umweltgefährdendem Gefährt begleitet wird – wahnsinnig löblich und durchdacht! Oder habe ich da was falsch verstanden? Da war ein Eidg. Schwingfest in Zug(CH) mit ungefähr 400’000 Besuchern, viele aus bäuerlichen Kreisen: Da sah die Wiese der Camper/Übernächtler aus, dass gleich die Kühe wieder draufgelassen werden konnten – einfach sauber! Und im Schwingstadion sassen alle Besucher friedlich auf ihren Plätzen, hatten ihre Brotzeit dabei mit Holzbrett, Wurst, Käse und – zum Teil grosse Messer, zum Schneiden der Speisen! Auch Bierflaschen aus Glas und andere Getränke in Glas und PET – kein Problem! Die PET-Container wurden zu fast 100% genutzt und Glasscherben gabs auch nur wenige (auch den Pfandgebühren sei Dank) und die Leute waren friedlich untereinander, bunt gemischt, klein und gross zusammen – wo gibts das sonst irgendwo auf der Welt?!
Was ich eigentlich loswerden wollte, ist, dass es viel Aufklärung der Bevölkerung ausserhalb der Landwirtschaft braucht, damit die Bauern nicht dauernd an allem Schuld sind, die Natur zerstören würden, zuviel Dünger und Gift verteilen, Tiere nicht richtig halten und pflegen usw….- natürlich gibts wie überall halt „Schwarze Schafe“, die – meist – aus persönlicher Not und Scham in Schieflage geraten, keine Hilfe suchen bei Nachbarn oder Berufskollegen und die werden dann gross in den Zeitungen angeprangert und sofort sind alle Bauern „schlechte Menschen“ !
Jedenfalls werde ich Ihren Blogg weiterverfolgen und meine ‚Lehren‘ daraus ziehen und auch die Sichtweise und Perspektive auf Vieles anders wahrnehmen.
Freundliche Grüsse
Verena