Posts by: Angelika Neuner

Sich nicht alles säuerlich abstrampeln müssen

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C: Daniel Wagner

Fotocredit: Daniel Wagner

 

Ihr Lieben!

Gestern konnte ich ein so spannendes Interview hören, dass ich gerade kurz meinen Urlaub mit viel Natur, Hausboot fahren, singen und daheim sein unterbrechen möchte, um euch auf eine Philosophin aufmerksam zu machen: Ursula Pia Jauch.

So leichtfüßig spricht sie von Dingen im Leben.  Sie redet  davon, dass wir es in der Hand haben zu gestalten. Heute würde in der Bildung zu wenig eigenständiges Denken gefördert und damit  bliebe selbstverantwortliches und mutiges Handeln auf der Strecke.

Und was mir ganz besonders gefallen hat, war ihre Ermutigung zur Genussfähigkeit. Das Leben werde reicher, wenn es gelingt, sich selbst Gutes zu tun.

Die Sendung  auf Ö1 lautete: Was macht das Leben lebenswert? Eine heitere Sinnsuche.

Die Geschichte der Magd:

Ihre liebste literarische Figur, so die Philosophin Ursula Pia Jauch, sei eine Magd, von der schon in den äsopischen Fabeln berichtet wird. Da geht der berühmte Philosoph und Sternengucker Thales von Milet in der Abenddämmerung spazieren, weil er den Lauf der Sterne erkunden will. Und als er versonnen in den Himmel blickt, stolpert er und fällt in einen Brunnen. Seine Magd, die vermutlich gerade die Philosophenwäsche macht, lacht schallend auf und meint: „Wie kannst du, oh Thales, erkennen was am Firmament ist, weit weg von dir, wenn du nicht einmal siehst, was vor deinen Füßen liegt?“ Diese thrakische Magd verurteilt den großen Wissenschaftler nicht, sie stellt ihm nur eine kluge Frage – und dann lacht sie.

Zahlenglauben:

„In den <Gedanken> versucht Ursula Pia Jauch Antworten zu geben auf die Frage: Was zählt wirklich? Welche Werte sind es tatsächlich wert, das Leben nach ihnen auszurichten. Blutfettwerte? Sachwerte? Ästhetische, religiöse oder andere Werte? Unsere Gesellschaft – so Jauch – verfällt derzeit dem Zahlenglauben. Alles müsse zählbar und berechenbar sein. Aber humane Werte wie Verantwortung, Anstand, Gerechtigkeit, Frieden und Mitmenschlichkeit lassen sich nicht in Zahlen messen. Wer Orientierung erlangen will, sollte sich daher wohl am besten von der eigenen Sehnsucht nach Sinn leiten lassen und seine Fähigkeit, selbst zu denken, bemühen.“ (Quelle: Sendungshinweis auf der Homepage von Ö1)

Mehr über Ursula Pia Jauch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ursula_Pia_Jauch

Freude und gute Tage euch allen. Ich gehe jetzt noch eine Woche genießen!
Eure Angelika Wagner

Maria Schellhorn

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Der Berg ermöglicht Begegnungen!

So traf ich unverhofft Maria Schellhorn, Kräuterbäuerin aus Reith/Alpbachtal und auf meine Frage, was sie auf aufleben lässt, hat sie eine interessante Antwort für uns.

New Style: neue Möglichkeiten

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Marianne kommt in die Beratung, weil sie die Pflege und Versorgung von drei alten Menschen am Hof an den Rand ihrer Kräfte bringt. Sie liebt ihre Arbeit und verrichtet gemeinsam mit ihrem Mann die Tätigkeiten in der Landwirtschaft.

Obwohl sich die zwei Onkels und die Schwiegermutter bisher selbst versorgten, stellt die Operation  und die Erkrankung der Schwiegermutter neue Anforderungen. Marianne ist durch diese Situation dauernd am Denken und Tun, wie die neuen zusätzlichen Arbeiten gut unter einen Hut gebracht werden können. Sie fühlt sich sehr gefordert. Mit dem Mann kommt es zu Diskussionen, weil sie über den Grad der Versorgung uneins sind. Zusätzlich hat sie das Gefühl, dass sie von den Onkels und der Schwiegermutter eh nur als eine tüchtige Helferin gesehen wird, über die sie einfach zugreifen können.

Was passiert dann?

Ich war so sehr an  der Grenze, dass ich körperlich am Ende war.“ Als ich zu meiner Physiotherapeutin ging (Marianne hat immer wieder sehr starke Rückenschmerzen) hat mich diese sehr ermahnt. So könne es nicht weitergehen. Sie müsse sich doch einmal durchsetzen und nicht nur machen, wie es die anderen wollen, sonst haben diese auch bald niemanden mehr. Sie brauche eine pflegerische Unterstützung für die ältere Generation. Und auch sie habe ein Recht auf ein gutes Leben.

Gleich nach dem Termin mit der Physiotherapeutin ging Marianne dann zum Friseur und ließ sich ihre langen Haare abschneiden. „Jetzt sah ich auch optisch nicht mehr wie ein braves Mädchen aus. Das haben die zuhause auch gesehen. Ich trat selbstbewusst auf und erklärte, dass wir jetzt eine Veränderung brauchen. Wir benötigen die Hilfe von außen.“

Marianne beeindruckte durch ihr neues klares Auftreten so, dass alle zustimmten.

Ihre Empfehlung:

„Man darf, NEIN, man MUSS sich helfen lassen, wenn es nötig ist.“ Sie lacht und sagt: „Meine neue Frisur hat es mir möglich gemacht.“