Posts by: Angelika Wagner

Random act of kindness

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Nikola, meine Kollegin, traf ich gestern auf meinem morgendlichen Weg in die Landwirtschaftskammer. Im Büro angekommen, zeigte sie mir sichtlich bewegt einen kleinen Zettel mit folgender Notiz:

Falls es dir heute noch niemand gesagt hat:

Du bist wunderschön und wertvoll.

Hab einen wunderschönen Tag voller Vertrauen.

Alles Liebe, eine unbekannte Mutmacherin

Nikola hat diesen Zettel von einer ihr unbekannten Mitfahrerin zugesteckt bekommen. Sie und auch ein paar andere Mitreisende. Jetzt darf diese Botschaft auf ihrer Pinnwand im Büro hängen. Mut machen angenommen!

Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr einen Zettel irgendwo zugesteckt bekommt. Mein schnelle innere Reaktion ist Ablehnung und da braucht jemand etwas von mir.

Die Übersetzung des oben genannten Titels „Ein zufälliger Akt von Freundlichkeit“.

Mein Bruder hat mich vor einiger Zeit auf diese Idee aufmerksam gemacht. Wir waren gerade beim Wegfahren aus einem Parkplatz, und er steckt das noch nicht abgelaufene Ticket in den Parkautomaten zurück. Er erklärt mir die Idee. er freue sich darüber, jemandem, eine Freude zu machen. Diese Person sei dann vielleicht auch in der Lage, ihr kleines Glück zu streuen. So könne die Welt ein Stück weit freundlicher gestaltet werden.

Oja! Das klingt nach einem sehr guten, leichtfüßigen Plan.

Der Start in diese Woche war geradezu gepflastert mit freundlichen Aufmerksamkeiten. Zuerst Nikola, dann ein berufliches Mail mit ein paar besonders persönlichen Worten, ein spontanes Geburtstagsständchen in einem Büro. (Habt ihr schon einmal gesungen auf einem Amt?).

Und dann noch Magdalena. Ich empfange ein Paar in die Beratung, erkläre ihnen am Gang, dass ich noch das Büro bereitmache und ein Wasser hole. Während ich den Gesprächstisch einrichte, kommt Magdalena mit einem Wasserkrug und drei Gläsern. Sie habe es im Vorbeigehen gehört und sich gedacht, das könne sie auch machen. Jetzt bin ich aber berührt.

Freundliches in die Welt zaubern. Im aufmerksamen  Vorbeigehen.

auf einmal kann es krass owärts gehn

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Ein mir schon ein bisschen vertrauter Bauer hat sich gemeldet. Bei unserem letzten Telefonat vor einem halben Jahr ging es ihm psychisch nicht gut. Er hatte allerhand Behandlungen und Arzttermine vor sich. In seinem Leben gab es gerade viele Baustellen.

Und jetzt? Als ich ihn zurückrufe, gratuliert er mir zu einem Artikel, den ich unlängst zum Thema Partnerschaft geschrieben habe. Er fühlt sich in seiner Erfahrung sehr bestätigt, dass sich der Beziehungsschlendrian so unbemerkt einschleicht. Man müsse schon fest Obacht geben. Als Paar lebt man sein Leben, jeder im Alltag das Seine und dann merkt man plötzlich, dass es miteinander gar nicht mehr gut geht und es krass owärts geht.

Nun gehe es im besser. Er lasse sich helfen und lerne, mit manchen widrigen Umständen besser zurecht zu kommen. Die Kinder und seine Frau seien kluge Menschen. Er sei halt der Dümmste in der Familie.

Wenige Minuten später erzählt er von seiner Art, mit dem Vieh umzugehen. Ich staune, mit welcher Geduld er für sein Vieh sorgt.

Und in Summe finden wir eine schöne Anzahl an Begabungen und Dingen, die ihn als sehr bedeutsamen Menschen für diese Welt zeigen.

Er kann es hören und erlaubt mir, dass ich von ihm erzähle.

Wenn er sich in seiner Kraft fühle, dann könne er auch wieder mehr auf seine Partnerin zugehen und es wird wieder feiner.

..und dann kann es auch auf einmal krass auwärts gehen.

 

Oma- was ist eigentlich dein Lieblingstier?

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„Eine Nussschnecke mein Liebes!“

Der ganze Tisch lacht, als Elfriede, eine Bäuerin, ihre Geschichte im Kreis ihrer Freundinnen, allesamt Bäuerinnen, bei einem besonderen Fest erzählt.

Vor kurzem feierte unsere Landesbäuerin und Vizepräsidentin Helga Brunschmid, einen runden Geburtstag. Ich durfte dabei sein, als Helgas Familie, ihr berufliches Umfeld, ihre Freunde und Freundinnen sie hochleben ließen. Und ich saß bei ihrem ehemaligen Ortsausschuss und lauschte den Geschichten. Jetzt kannten wir uns ja schon von früher, als ich bei Funktionärsschulungen mit ihnen arbeiten durfte. Mir war auch bekannt, dass sie bereits seit über 30 Jahren in Freundschaft miteinander verbunden sind. Alle haben wir uns beinahe nicht verändert lachen wir.

Die Geschichten ihrer Leben- so vielfältig und mitunter von großen Herausforderungen und Schicksalsschlägen geprägt. In den Gesichtern sind vielfältige Belastungen zu lesen. Sie lassen mich auch ein bisschen hinhören.

Wie recht doch Rotraud A. Perner, eine österreichische Psychotherapeutin, die ich am selben Tag am Morgen hörte, hat, wenn sie vom Wachsen am Umgang mit Schmerzen des Lebens spricht.

Sogar in diesem schwierigen Feld gibt es einen Teil, der zu einer Akzeptanz der Ereignisse führt und es einem über große Strecken im Leben ermöglicht, erfüllt und gut zu leben.

Und die Freundinnen: die helfen dabei. Wenn zwei Resis und Rosi, Elfriede und Helga und Maria beieinander sitzen und sich erinnern an ihre Einsätze für die bäuerliche Welt, ihren so besonderen Humor hochfahren, dann kann man sich so gut vorstellen, wie sie sich gegenseitig Stütze sind und Freude aneinander haben.

Und die Zeit? Nicht etwa mehr davon- sie sind so sehr gebraucht: als Omas, Eltern, Partnerinnen und Funktionärinnen! Straffe Zeitpläne. Sie müssen sich gut organisieren.

Bleibt dran ihr Lieben!

Im Übrigen: Elfriede mag die Tiere wirklich nicht so besonders. Auch das darf eine Bäuerin sein! Und was für eine.

Mit dir aber auch ohne dich

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Wie sich Paare am Hof ihre Lebendigkeit erhalten können

Lebendig halten! Was für ein großes und doch so unklares Wort. Ich höre schon unken-lebendig ist gleich einmal etwas:  Ein Herz muss klopfen und die Gesundheit sollte einigermaßen passen.

Ist es wirklich das, was Paare in der Landwirtschaft brauchen können?

Muss es nicht genügen: ein paar Kinder (darunter eine Hofübernehmer:in) zu haben und den Betrieb anständig zu führen? Unter Umständen kann das genügen. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts und manchmal auch noch heute musste das ausreichen.

Wenn ältere Paare von ihrem Zusammensein am Hof erzählen, dann sind das manchmal Erlebnisse und Erinnerungen, die schon beim Zuhören weh tun. Es gab für viele keinen eigenen Bereich und auch keine Zeit, um sich untertags einmal zu zweit auszutauschen. Man möge doch nicht so viel aufheben um die Romantik machen. Wichtig ist eine gut erledigte Arbeit- und die muss genau so geschehen, wie wir das immer schon gemacht haben. Kindererziehung war nicht selten in den Händen der Großmütter. Die Frauen wurden als tüchtige Arbeitskraft gebraucht.

Jetzt könnte man ja meinen, dass darunter vor allem Frauen leiden. Meiner Beobachtung nach können Frauen besser aussprechen, wenn es einem nicht gut geht. Und zum Glück ist es heute viel weniger tabu darüber zu sprechen- auch für Männer. Und sie tun es.

Und heute? Was sind die Herausforderungen der Paare heute? Was bleibt: das genaue Beobachtet sein- alle am Hof bekommen mit, wann und ob man das Haus verlässt. Man weiß, wenn die Paare in ihren Wohnungen sind, sie verreisen, sie ausgehen, wenn sie das Haus länger nicht verlassen. Und ganz oft wird es auch kommentiert: ist sie oder er jetzt schon wieder?

Jünger in der Geschichte sind die Illusionen, wie eine Beziehung zu sein hat. Befeuert durch die digitale Welt und die daraus abgeleiteten Erwartungen stellen junge Paare jetzt oft die Romantik in den Mittelpunkt. Was anfänglich wunderbar funktioniert (die Hormone von frischen Beziehungen unterstützen das!) wird manchmal zum Spießroutenlauf. Im Vordergrund steht- du bist für mein Lebensglück verantwortlich.

Kinder (Söhne), die auf dem Hof aufwachsen, wo Arbeit im Mittelpunkt steht, sind dann ganz überrascht, wenn sie merken, sie müssen sich jetzt um die Beziehung auch noch kümmern.

Wie kann das nun gelingen? Aus einer Fülle an Möglichkeiten möchte ich drei Punkte herausgreifen:

Beziehungsleben mit Augenmaß

Paaren geht es gut, wenn sie einerseits gut miteinander sein können und auch jeder für sich gut ohne dem oder der anderen sein können. Immer wieder erzählen mir Paare, dass sie es ausgesprochen gerne mögen, miteinander zu arbeiten. Auch das Miteinander für die Kinder und auch den Haushalt sind Teil von Gemeinsamkeit. Damit aber beide auf ihre ganz persönliche Rechnung kommen ist es wichtig, dass man auch alleine sein kann und es sich auch gegenseitig zugesteht.

Beziehungsleben mit Augenblicken

Der Augenblick ist hier ganz wörtlich gemeint. Ich sehe dich gerne an. Ich schaue dir in die Augen, weil du mir wichtig bist. Erweitern lässt sich das durch viele kleine Gesten: eine Hand auf die Schulter beim Vorbeigehen, vielleicht auch ein lüsternes in die Ohren flüstern. Vorsicht liebe Männer: Frauen die zärtlich sind wollen nicht automatisch gleich Sex. Kann, aber muss nicht. (da gäbe es noch sehr viel sagen!)

Beziehungsleben mit Augenmaske

Die Augenmaske! Da fällt mir das Lied von STS ein. Der Großvater sagt: ich muss nicht alles was sie sagt immer auch hören….

Gemeint ist hier das wohldosierte Diskutieren. Eben nicht alles was stört muss jederzeit benannt werden. Es ist eine Gratwanderung. (Wer sagt schon, dass Beziehung leben ganz einfach ist): zu viel schlucken ist nicht gut, doch immer alles zu kommentieren führt in eine Nörgelbeziehung.

In Beziehung leben ist ein großer Teil von Lebensfreude und eben auch Lebendigkeit. Es braucht sehr viel Vertrauen und auch Engagement. Von beiden Seiten. Wobei es notwendig ist nicht darauf zu warten, dass der oder die andere sich vorher bemühen muss.

Ich fang schon einmal an und lade jetzt meinen Mann zum Kaffee ein! (Mit Schokolade)

Oder eben auch nichts sagen müssen

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Conny!

Conny ist eine aus dem wunderbaren Empfangsteam der Tiroler Landwirtschaftskammer, die beinahe jede und jeden der ins Haus in die Brixnerstraße 1 gehen, sehen. Bäuerinnen und Bauern, eine große Gruppe an bäuerlichen Interessensvertreter*innen, Netzwerker*innen, politische Vertreterinnen und Vertreter. Sie marschieren zielorientiert, engagiert, hilfesuchend, gut gelaunt und aber auch nicht.

Als ich Conny als eine der beinahe 40 Absolventinnen und Absolventen (aus unserem LK Team!) das Zertifikat zum Abschluss des Erste Hilfe Kurs für die Seele überreichte, strahlte sie. Dankbar!

Sie sei so froh, diesen Kurs gemacht haben zu dürfen. Vieles was sie beobachte habe jetzt eine andere Bedeutung. Mit mehr Wissen, auch auf schon viel Erlebtes, fühle es sich besser handhabbar an, für Menschen in schwierigen Situationen, da zu sein.

Es fällt leichter, Menschen, denen es nicht gut geht, zu begegnen. Und da gehöre auch dazu, manchmal etwas zu sagen und manchmal auch nicht.

Wie sie das denn meine frage ich sie. Sie spüre nun besser, ob sie alles was sie an Belastungen bei Menschen, die ein und ausgehen merke, ansprechen müsse. Manchmal genügt es, es zu sehen und mit den Menschen auszuhalten. Ihnen wohlgesonnen zu begegnen.

Ehrlich? Wenn ich so von Menschen erzählen darf, dann kann ich das Vertrauen in diese Welt erleben. Ein Glück.

Woche der Lebensqualität-Vielfalt leben

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Wir sind schon mitten drin in der Woche der Lebensqualität.

Die Schwerpunktwoche „Lebensqualität Bauernhof – Vielfalt.leben“ findet vom 3. bis 10. März 2023 statt.

Österreichweit werden Veranstaltungen zum Thema Vielfalt angeboten. Die Auftaktveranstaltung ist schon einmal sehr gelungen.

Ich gestehe- ich war so mittel motiviert: Ich weiß, wie dringlich das Thema ist. Aber ist es halt auch immer ein wenig anstrengend.

Ich zu mir: Konzentriere dich!! (bei digitalen Veranstaltungen für mich immer schwerer)

Aber es ist mir gelungen und es hat sich gelohnt!

Eva Janusch und Heidi Gaube haben uns mit ihrem Wissen besonders darauf aufmerksam gemacht, dass Forschungen zeigen, dass es schon sehr früh zu  geschlechterstereotypischem Verhalten Mädchen und Buben gegenüber kommt.

Beispiel gefällig?

Bei einer Untersuchung über die Gleichbehandlung von männlichen und weiblichen Babys wurde festgestellt, dass sowohl Männer als auch Frauen ein Baby anders behandeln, wenn sie meinen, ein Mädchen oder einen Buben vor sich zu haben.

1.) Weinen wird bei vermeintlichen Buben (es war immer das gleiche Baby) als Wut, bei Mädchen als Angst interpretiert.

2.) Beim Spielen wird den Buben mehr Kreativität zugetraut und Aktivität zugemutet.

3.) Kinder werden weniger hoch in die Luft geworfen, wenn die Erwachsenen vermuten, dass es ein Mädchen ist – weil zu zerbrechlich.

Ja und was hat das jetzt mit der Landwirtschaft zu tun? Es geht um Zutrauen und Zugang. Nicht alle müssen das selbe machen – aber Macht und Ressourcen gehören breiter verteilt.

Gell, aufmachen und neu denken müssen wir manches?

Und das (Abschlussworte der Moderatorin) machen wir: unverbittert, geduldig und mutig!

Wir haben dazu in Tirol eine supertolle Veranstaltung am Freitag, den 10.3.2023:  Wofür kann diese Veranstaltung für dich von Nutzen sein?

Dazu die Veranstalterin vom Projekt Lebensqualität Bauernhof Tirol, Christina Scheiber: „Ein reflektierter Umgang mit Rollenbildern, Vorurteilen sowie der Sprache ermöglicht Solidarität und führt zu mehr Lebensqualität, nicht nur auf den Höfen.“

Das Seminar will einen Beitrag dazu leisten, dass Ideen zur Gestaltung einer bunten (auch bäuerlichen) Gesellschaft noch besser Fuß fassen können.

Und wann, wenn nicht jetzt, ist der allerbeste Zeitpunkt als Funktionärin, Funktionär, als Bildungsbeaufragte, als Privatperson sich dafür einzusetzen? 

Ihr seid alle herzlich dazu eingeladen: LQBÖ Vielfalt leben | LFI Tirol

 

Anlauf nehmen und Kräfte sammeln

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Ihr Lieben!

Ist es euch schon aufgefallen? Wir sind ein wenig säumig mit unserem Schreiben. Hier spricht die ältere Bloggerin, die gerne hätte, dass wir euch wöchentlich mit guten, fröhlichen und stärkenden Beiträgen besuchen.

Die Jüngere von uns beiden entspannt: „Geeehhh,  wir sind gerade dabei Anlauf zu nehmen. Wir sammeln unsere Kräfte. Dann sind wir wieder voll da.“

Wie gut das tut. Und gleichzeitig weiß ich, dass es von Geschichten, die Gutes erzählen, nicht genug geben kann.

Gerade gestern habe ich davon gehört, dass es eine eigene Onlinezeitung gibt, die nur gute Nachrichten bringt:

https://goodnews.eu

Und dann machte ich folgende Beobachtung. Ich habe die Nachrichten gelesen und tatsächlich prickelt das nicht so wirklich. Ich war geschockt. Wie sehr bin ich schon im Modus vom „HAUTNAH AM SCHRECKEN“.

Ich will es beobachten. Und den Blick lenken- gerade aktuell bei GOODNEWS: Neue Medikamente ohne Tierversuche in den USA, mehr Natur verringert Einnahme von Medikamenten, Tempolimit könnte für bessere CO2 Bilanz sorgen.

Die kritische Stimme in mir: Was ist denn jetzt da so neu?

Ich werde es anders einordnen: auch wenn wir das jetzt schon so oft gehört haben – Tempolimit, Natur usw. – es sind gute Nachrichten, wenn ich Einfluss, auf eine, sich zum Guten entwickelnde Welt nehme. Und da sind halt viele Wiederholungen notwendig!

Die kleine Botschaft spricht sich herum

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EMBODIMENT!

So heißt ein Methode im Umgang mit sich und einem guten Verhalten mit Stress. Die Mitarbeiter*innen von Lebensqualität Bauernhof durften in dieser Woche an einer wirklich tollen Fortbildung in Wien teilnehmen.

Die zwei Referenten Stefan Reichel und Samuel Hierzer erzählten, diskutierten und übten mit uns zum Thema. Die Weisheit des Körpers. Die Aussage lautet (ist ja nicht wirklich ganz was Neues, man vergisst es nur zu leicht): unser Körper unterstützt uns sehr bei der Entwicklung von einem guten Selbstbild und gewünschten Veränderungen. Wir können uns durch kleine Veränderungen im Alltag mehr zu dem bewegen, was uns hilft und was wir sein möchten.

Wir können uns und unser Leben widerstandsfähiger und anpassungsfähiger gestalten. Gestalten ist wirklich ein Wort das ich sehr gerne mag. Und es kann gelingen. Stefan sprach von ganz kurzen Einheiten pro Tag-auch 10 Sekunden, immer wieder in den Tag eingebaut, in denen wir bewusst bei uns und in unserem Körper sind helfen uns.

Ein Beispiel möchte ich gerne erzählen:

Viele meiner Kund*innen klagen darüber, dass das Nein Sagen so schwer ist.

Stefan Reichel schlägt dazu vor: “ ich richte mich auf (Haltung) und schüttle den Kopf (Bewegung) und treffe erst dann meine Entscheidung. So kann sich eine kleine Botschaft im Körper herumsprechen und unser Denken und Fühlen beeinflussen.“

Das werde ich jetzt üben. Mit dem Aufrichten ist schon viel getan!

Isch äs fein gsi?

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Oja! Das war es: das Essen im Bildungshaus Batschuns anlässlich der Bäuerinnenbildungswoche Anfang dieser Woche.

Isch äs fein gsi? Was auch für eine FEINE Frage des Kellners beim Abservieren.

So waren auch meine gemeinsamen Tage mit den 24 Bäuerinnen aus dem Ländle. Ein wirklich lebendiger Haufen. Frauen zwischen Mitte Vierzig und Anfang Achtzig. Manche sind zum ersten Mal hier und finden sich rasch in die Gruppe ein. Gut die Hälfte waren schon viele Bildungstage zusammen. Sie sind sich vertraut und genießen den Austausch untereinander.

Apropos genießen: Zita (bald achtzig) erzählt ihre Lebensgeschichte und teilt einen ihrer Lieblingssprüche mit uns:

„Genieße das Leben, steh nicht daneben!“

Im gemeinsamen Raum wird gelacht, gedacht, getanzt, gesungen, diskutiert und neue Überlegungen entwickelt. Sie unterstützen sich beim Hinschauen ins Leben, sind dankbar für die Impulse.

Liebe Viktoria! Wie geht das nochmals mit: Sorgenfrei in 15 Minuten? Wir erkennen, das wird so leicht nicht sein, aber es gibt dieses lebenslange Lernen und ausprobieren und in ein Zutrauen wachsen.

Da wir uns intensiv mit dem Thema Resilienz beschäftigt haben, ist bei vielen besonders das Akzeptieren als hilfreiche Grundhaltung hängen geblieben.

„Es isch wias ischt“ Sie wissen, da kann man nicht hängen bleiben, es braucht auch den Mut, Dinge anzusprechen. Nur- so leicht geht das nicht.

 

Doch sie wollen probieren und gestalten und auch genießen.

Und jetzt werde ich sie ein wenig verratschen die tollen Frauen: Ich bat sie, mir zum Abschluss ein Adventlied zu singen:

Der Text geht so: „Lasset uns das Leben genießen! Schenket aus! Schenket ein!“ Wunderschön gesungen, aber Adventlied?

(Natürlich kam danach noch ein wirklich schönes Adventlied von Anna!)

 

Stolz auf uns

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Lebensqualität Bauernhof hat gefeiert. Verspätet, verschoben-mehrfach!

Aber jetzt dafür richtig schön. Die Landwirtschaftskammer hat uns das Thema vorgeben. Zuerst waren wir ein bisschen irritiert, aber dann hat es richtig Freude bereitet, das Thema nahe an unser Thema Lebensqualität zu bringen:

Ökologie! Christina, unsere Bildungsfachfrau war so gut im Finden von passenden Referent*innen. Helga Kromp-Kolb, Klimatologin von jeher, emeritierte Professorin der Universität für Bodenkultur hat uns zugesagt.

„Ein gesunder Planet setzt gesunde Menschen voraus!“ Und wie sich die Referentin gut vorbereitet dem Thema nähert. Da es eine Kooperationsveranstaltung mit der HBLFA Tirol in Rotholz war, konnten wir alle Schülerinnen und Schüler der Schule mit zu unseren Gästen zählen. Mit voller Aufmerksamkeit waren auch sie dabei. Es scheint fast allen die Dramatik des Themas bewusst zu sein.

Ehrlich gesagt, es macht Bauchweh zu hören, wo alles brennt, schwimmt und ungerecht ist. Aber die Referentin gibt einem letztlich das Gefühl wir können das Ruder noch herumsteuern. JETZT! HANDELN!

Was können wir tun? Wenn man der Referentin zuhört… also ganz genau hinhört, dann wir klar, dass es eine Menge an Themen gibt, die auch im Speziellen die Landwirtschaft betreffen. Besonders hängen geblieben ist bei mir zum Beispiel, dass kleinstrukturierte Landwirtschaften eine größere Wertschöpfung haben. Das würde ja bedeuten, dass es gar nicht um die Vergrößerungen der Betriebe geht? Wohl überlegte Konzepte braucht es in der Landwirtschaft – Konzepte, die auf Biodiversität und einem Stopp der Erderwärmung abzielen.

Und der Spagat zur Lebensqualität wurde wieder klar- auch mit dem Thema der inneren Stärke, die Menschen verantwortungsbewusst agieren lässt.

Verantwortungsbewusst weg vom Lebensstandard, der wohl oberflächlich befriedigt hin zu einer Lebensqualität, die Menschen in der Gesellschaft wachsen lässt.

Unsere Kollegin Barbara meinte: auch wenn spürbar war, dass das jetzt für viele auch schon nicht fein ist – es entstand eine große Gewissheit wir können und müssen auch von Seiten der Landwirtschaft sehr aktiv sein.

Ja da sind wir wirklich stolz, dass wir das mitgestalten. Wir bleiben dran und vielleicht auch unbequem.