Posts by: Angelika Wagner

Landwirtschaftliche Facharbeiter*innen und die Sinnlichkeit

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Woran kannst du deine Lebensqualität erkennen?

Hier könnten wir eine ganz lange Denkpause für alle Leserinnen und Leser einbauen. Wir laden euch ein, das jetzt zu beantworten. Also genau in dem Moment, wo ihr das lest. Sprecht es für euch aus, teilt eure Gedanken mit jemandem aus eurem Umfeld.

Lebensqualität Bauernhof, eine Einrichtung der Landwirtschaftskammern in Österreich darf sich in Tirol in allen Lehrgängen der Facharbeiter (Obst, Gemüse, Landwirtschaft…) vorstellen und mit Anwesenden auch das Thema Lebensqualität diskutieren.

Zu zweit haben die aktuellen Teilnehmer*innen in Innsbruck beschrieben, was es denn für sie bedeutet.

Und da kam viel und es gab Überschneidungen. Themen wie Freiheit, Spaß an der Arbeit, Zeit für Familie und Freunde, auch einmal ein Feierabendbier trinken, Herausforderungen annehmen, Sicherheit usw.

Neu waren diesmal die Wörter: umweltbewusst sein und Sinnlichkeit.

Das gefällt uns außerordentlich gut. Zum einen, wenn die jungen Landwirte und Landwirtinnen bei dem Thema Lebensqualität das Umweltbewusstsein mit einbeziehen und als ein Kriterium das Wort Sinnlichkeit ins Spiel bringen. Was heißt hier Spiel: Andreas hat uns erzählt, dass es auch eine sinnliche Arbeit ist, als Bauer tätig zu sein. Lebensmittel herzustellen, in und mit der Natur zu arbeiten, alle Sinne einzubinden.

Wenn man im Wörterbuch nachschaut, dann kommen folgende Erklärungen zur Sinnlichkeit: zugewandt sein, etwas mit Hingabe zu tun.

So schön! Das mach ich auch gerade, wenn ich euch voller Freude von den Facharbeiter*innen erzähle.

Der Schlangltag und eine besonders wichtige Frage

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Seit gestern weiß ich, dass Maria Lichtmess, der 2. Februar auch Schlangltag heißt. Alleine die Bedeutung von Lichtmess macht froh. Jetzt hat das Licht überhand über das Dunkle! Wir haben nun ab heute jeden Tag mehr Licht als Nacht! Und gell, das brauchen wir gerade besonders!

Die Kirche weiht an diesem Tag alle Kerzen, die sie für das kommende Jahr brauchen wird. Die Krippe wird weggeräumt, die Weihnachtszeit ist nun endgültig vorbei.

Nach einem keltischen Brauch wird besonders der Göttin des Lichts gedacht: Brigid! Sie soll uns Reinigung, Jugend, Frische, Fruchtbarkeit und Erneuerung bringen!  

Ich glaube, ich werde heute noch einige Kerzen anzünden.

Aber nun nochmals zum Schlangltag. Ich erzähle euch, was einer unserer besonders lieben Blogfreunde mir am Telefon erzählt hat. Früher haben an Lichtmess die Dienstboten auf den Bauernhöfen ihren Dienstgeber gewechselt oder durften ein weiteres Jahr bleiben. Schlangln bedeutet unter anderem, dass an diesem Tag nichts getan werden muss.

Was mir aber gestern im Gespräch mit M, den sehr viel überlegenden Bauern ganz neu war:

Lichtmess war der Tag im Jahr, an dem sich die Paare miteinander überlegen, wie sie miteinander weitertun.

Jetzt ganz plump fachlich gesprochen: eine Reflexionsschleife an einem besonderen Tag. Ich bin begeistert. Als ich es einer Freundin erzählte meinte sie. Echt nur einmal im Jahr?

Ja schon – aber immerhin! Ich interpretiere hier auch Erneuerung und Reinigung und Frische. Es könnte eigentlich auch eine neue Zusage für das Gemeinsame sein. Zum Beispiel darüber nachdenken, wo passen wir besser aufeinander auf?

Was bedeutest du mir?

Am Abend habe ich es einem meiner Söhne erzählt. Dem fällt meistens sofort ein Lied ein:
Sie Und Er – YouTube

Während ich für uns schreibe höre ich es und vom Ellbogen bis in die Fingerspitzen begleitet von Gänsehaut.

Kommentar meines Sohnes: Is scho nit nit kitschig!?

Mit geht es auch gut!

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Immer wieder darf ich euch von den schönen Begegnungen in unserer Arbeit erzählen. Wenn ich Menschen aus bäuerlichen Familien berate, ist es für die Betroffenen mitunter eine große Herausforderung, sich untereinander so abzustimmen, dass das Zusammenleben der Generationen trotz seiner ordentlichen (und auch unordentlichen) Stolpersteine gelingt.

Marlene (der Name ist geändert) hat gemeinsam mit ihrem Partner und den Schwiegereltern um ein gutes Miteinander gerungen. Im Laufe der Beratungen hatte ich den Eindruck, dass sie äußerlich (das kann gar nicht sein, weil sie schon lange eine erwachsene Frau ist!) und innerlich (das ganz bestimmt) gewachsen ist.

Warum? Sie spricht aus, was ihr am Herzen liegt, schweigt nicht mehr, wenn ihr andere ins Wort fallen, weiß um ihre wichtige Position in der Familie, wertschätzt ihre Schwiegereltern, ihren Partner und sich selbst.

Nach unserer letzten Beratung hat sie mir Folgendes geschrieben und mir erlaubt, es zu veröffentlichen:

„Dann war da noch was, durch ein unheimlich interessantes und wertvolles Gespräch, war da noch ein „Liachtl das ma aufganga is“, eine Erkenntnis sagt man.

Dass es einen Weg für alles was im Leben so geschieht gibt. An dieser Überzeugung halte ich ganz fest. Dass man seinen Weg findet, dass man ihn gehen kann und dabei auch seine Familie, seinen Partner, die Kinder oder Freunde mitnehmen kann. Es muss nicht von heute auf morgen sein, nein den das große Ziel dabei ist der Weg den man geht.

Ganz persönlich für mich habe ich noch erkannt, dass nicht nur mein Mann „dazwischensteht“ oder gestanden ist. Nein, auch ich steh manchmal dazwischen. Und dieses Dazwischenstehen ist vielleicht auch nicht immer schlecht. Es kann anstrengend sein, eine Belastung, aber „mei Liachtl“ sagt mir irgendwie: Nütz das zwischen den Stühlen stehen und wandle es in Positives um.

Auch für uns als Eltern wird die Zeit kommen und wir finden den richtigen Weg, vielleicht auch ab und an mit Gegenwind oder einem guten Rat von außen.

Glaub an dich! Vertrau auf dich!

Liebe Marlene! Dein kluger Satz aus der letzten Beratung ist ein Teil meines Jahresmottos: auch wenn manches nicht gelingt, es mir oder den anderen nicht nur gut geht:

„Ich kann sagen, es geht mir auch gut!“

!Lebensqualität stärken-gerade jetzt!

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Preisfrage: Wer muss gerade seine Lebensqualität stärken?

Andersrum gefragt: WER nicht?

Beratertag der Tiroler Landwirtschaftskammer im November 2021.

Was müssen und sollen Beratungskräfte können? Wovon sollen sie mehr wissen? Wer lernt von wem was? Ist das Thema der Lebensqualität wichtig für uns als LK-Angestellte?

Oja!

Ich mache viele Bildungsveranstaltungen für verschiedene Menschen. Als unser Beratungsreferent Michael Kirchmair angefragt hat, ob ich nicht etwas zum Thema Lebensqualität beim Beratertag machen könnte, hab ich mich sehr gefreut.

Ich beobachte, dass viele meiner Kolleg*innen dankbar sind, wenn sie auch neben tollen fachlichen Referaten im Bereich  Ressourcenorientierung in der Beratung und Selbstmanagement  geschult werden.

Obwohl: Ehrlich gesagt (also so ganz unter uns!): den eigenen Kolleg*innen etwas mitgeben zu können ist mit mehr Aufregung verbunden als mit sogenannten neutralen, weil unbekannten Klient*innen. Nützt aber nun gar nichts! Da musste ich durch! Und das wollte ich auch. Auch wenn es ein digitales Seminar war.

Die Freude war riesengroß, weil ich gespürt habe, dass viele von ihnen ganz bei der Sache sind.

Bei einer Einheit zur körperlichen Entspannung hat mir eine Kollegin Fotos von ihren mitmachenden Kollegen gesendet.

Seht selbst: (Model: Franz Josef Rahm, LK Rotholz; Foto: Christina Scheiber)

Liebe Bauern und Bäuerinnen und liebe Kundinnen und Kunden der Tiroler Landwirtschaftskammer!

Beim Fahren durch die Bezirke, wenn ich im Außendienst berate, sehe ich viele sehr engagierte Kolleginnen und Kollegen. Die machen das richtig gut! Das dürft ihr ihnen gerne sagen!

Wertschätzung ist das Schmiermittel im Umgang miteinander.

„Ja ich will!“… in guten und in schlechten Tagen

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Pause beim Hofübergabeseminar in Tristach, Osttirol. Während ich überlege, wie ich den zweiten Teil noch spannend gestalten kann, nähert sich Roland. Er möchte mit mir noch über eine Aussage vor der Pause reden:

Auf die Frage nach den Bedingungen einer gelungenen Hofübergabe hat Rolands Mutter gemeint: „Es ist für die Familie am Hof gar nicht so leicht,  ein entspanntes Verhältnis zu erhalten, weil man so viel voneinander mitbekommt und auch recht abhängig voneinander ist.“ Sich da eine gute Gesprächskultur zu erhalten fordert sehr heraus.

Roland will das noch unterstreichen. Man muss sich schon sehr bemühen, dass man miteinander respektvoll bleiben kann. Auch deshalb, weil Hofübergeber *innen und Hofübernehmer*innen den Alltag miteinander gestalten müssen. Unterschiedliche Meinungen seien natürlich auf der Tagesordnung.  Die Weichenden dagegen kommen zu Besuch und dann sei es halt was Besonderes.

Man müsse sich gut überlegen, wie man das Miteinander gestalte. Er wünscht sich, dass er von seinen Eltern als gleich erwachsen und als gleichwertig erlebt wird.

Es braucht bei allem Anspruch der Nähe eine große Bereitschaft, es sich immer wieder gut und entspannt zu machen.

Ob er denn mit seinen Eltern einen pfleglichen Umgang habe? Er bemüht sich darum.

Und nach der Pause hat es dann der Vater auf den Punkt gebracht. Das Übergeben sei ähnlich wie bei einem Eheversprechen: Er müsse deutlich nach innen und außen sagen: Ja ich will! In guten und in schlechten Tagen.

Wie ich mit euch lerne ihr Lieben!

 

Reschpekt! Reschpekt!

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Schönbrunn! Eine herrliche Anlage! Schlosspark und auch Heimat der HBLFA Schönbrunn: der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau. Dort durfte ich letzte Woche zum Thema Zusammenleben und Arbeiten auf dem Bauernhof reden.

Vor Monaten schon rief Rebecca Gutkas, die Geschäftsführerin der Österreichischen Landjugend an, um mich neben tollen anderen Referent*innen zu einem kurzen Referat anlässlich des Jungunternehmer*innentages 2021 einzuladen. Wie freue ich mich, wenn ich zur Landjugend eingeladen werde.

Obwohl.. mit jedem Jahr wird meine schwindende Jugendlichkeit sichtbarer, spürbarer und vor allem aber erfreulicherweise: was wächst da Gutes nach!

Professionell in der Vorbereitung und im Briefing der Referentinnen werde ich zu einer Hybridveranstaltung eingeladen. Ich lerne: Eine Hybridveranstaltung bedeutet, dass es die Möglichkeit gibt, anwesend zu sein und gleichzeitig können andere die Veranstaltung via Bildschirm verfolgen.

Dann einen Tag davor: alles muss in den digitalen Raum verlegt werden, weil es wegen Corona zu Komplikationen kam. Die Referierenden sind trotzdem anwesend. Alles ist gut vorbereitet, eine Technik wie beim ORF! Ich werde verkabelt und auf die Bühne geschickt. Über 200 Teilnehmende in ganz Österreich, die sich verschiedene Vorträge am Nachmittag anhören und Fragen stellen. Michaela Sandmeyr führt das Interview so, als wäre sie schon mit einem Mikrofon in der Hand auf die Welt gekommen. Die Verantwortlichen am Ort sind so erfreulich bei der Sache und können sich auch auf die Themen einlassen. Sie hören wirklich zu!

Ja! Das Zusammenleben der Generationen kann mit Bildungs- und Beratungsmaßnahmen gut entwickelt, im Alltag unverdrossen geübt und auch trotz Misserfolgen mutig weiterverfolgt werden.

Das macht ihr schon! Wir haben Respekt vor euch!

Apropos Respekt: in der Aufregung verschütte ich ein Glas Wasser vor meinem Auftritt. Bitte versteht mich nicht falsch- doch bisher rannten in diesen Pannen zumeist Frauen, um das Problem zu beseitigen. Dieses Mal nicht: Edwin Ebner, der stellvertretende Bundesleiter kam mir zur Hilfe. Eine spürbare Entwicklung. Schön! Danke!

Bee happy!

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Hanna Marksteiner aus Brandenberg hat im heurigen Sommer ihr Praktikum im Fachbereich Bildung der Tiroler Landwirtschaftskammer gemacht. Schnell, gewissenhaft ohne viel Worte zu verlieren. Als ich sie fragte, ob sie denn auch für unser Aufleben einen Gastbeitrag erstellen mag hat sie sofort zugestimmt! Und seht doch, was für einen Beitrag:

Wenn man sich auf eine Wiese legt und dort die Augen schließt, um nur mit seinen Sinnen zu spielen fängt man an viele kleine Dinge wahrzunehmen. Als erstes spürt man die Wärme der Sonne auf der Haut und die Sonnenstrahlen die dich an der Nasenspitze kitzeln. Um dich herum sind viele verschieden Blumen und Gräser die alle verschieden Duften. Alle Düfte dieser Blumen und Gräser bündeln sich, und dieser Duft lockt verschiedenste Insekten und kleinste Lebewesen an. Neben dir auf einer Margerite setzt sich eine kleine Biene nieder und saugt den Nektar aus der Blüte. Du schaust dir dieses kleine Lebewesen an und erkennst wie unglaublich dieses Tier doch ist. Bienen sind älter als der Menschen. Wegen ihrer Ernährungsweise sind Bienen schon vor 90 Millionen Jahren entstanden. Die ersten Honigbienen fand man in 50 Millionen Jahre altem Bernstein aus dem oberen Eozän. Bienen sind wirkliche Überlebenskünstler und haben verschiedenste Arten zu kommunizieren. Sie können bis zu 50 Kilometer pro Stunde fliegen.

Auf der Suche nach Nektar entfernen sich die Sammlerinnen mehrere Kilometer vom Stock. So bringt es ein Bienenvolk während eines Jahres auf insgesamt

bis zu 36 Millionen Flugkilometer. Das entspricht nicht weniger als 900 Erdumrundungen. Unglaublich was so ein kleines Lebewesen alles schafft.

Zu einem Bienenvolk gehören 40.000 bis 80.000 Bienen, die allesamt eine bestimmte Funktion oder Aufgabe übernehmen. Dasselbe ist es auch beim uns Menschen jeder Mensch hat in unserer riesigen Welt eine unverzichtbare Aufgabe. Die meisten von uns haben Familie und Freunde. Aber wie oft nehmen wir uns Zeit für unsere Freunde und wie oft verschieben wir eine Verabredung, weil wir noch etwas zu erledigen haben? Familie und Freundschaft muss gepflegt werden, genauso wie der Imker sein Bienenvolk pflegt damit es nicht ausschwärmt. Nimm dir auch mal Zeit für dich! Jeder von uns lebt nur einmal also leg dich in die Wiese und lausche dem Summen der Bienen oder tu, dass was dir gefällt. Manchmal tut eine Auszeit gut und du stärkst deinen Körper mit der Kraft der Natur. Leb dein Leben so wie du es willst und lass dir nichts vorschreiben. Verfolge deine Träume und Glaub an dich denn du bist einzigartig und kannst alles schaffen. Arbeite an deinen Träumen aber vergiss nie deine Familie und Freunde.

Don`t worry, bee happy!

Toll Hanna! Be happy mit und ohne Bienen!

 

Kostenlose Bilder: unsplash

Konflikte üben

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Ich darf euch heute zu einem Seminar einladen, das ihr so schnell nicht vergessen werdet.

Ich gebe es ehrlich zu: was den Referenten anbelangt kann man mir gerne Befangenheit nachsagen.

Thomas Huber und ich haben gemeinsam die Psychotherapeut*innenausbildung  in Innsbruck gemacht. Viele gemeinsame Stunden, um hoffnungsfroh gut mit psychotherapeutischen Rüstzeug ausgestattet zu sein.

Apropos …froh:

Thomas war der in unserer Gruppe, der uns mit seinem feinen, punktgenauen und oft auch frechen Humor den Weg erleichtert hat.

Thomas Huber ist Psychotherapeut, Psychologe, Coach, Akademischer Kommunikationsberater und seit über 25 Jahren als Rote Nasen Clowndoctor im Einsatz. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die „Begegnungskunst“ durch gute Kommunikation. In seinem Firmenlogo – ein Hamster, der aus dem Hamsterrad „hinausschwebt“ –  erkennt man seinen Arbeitsschwerpunkt und seine Strategie – „die Leichtigkeit“ und „der Humor“. 

 

Mit dieser vielseitigen Kompetenz durfte ich ihn schon mehrfach erleben- unter anderem bei dem 10 jährigen Lebensqualität Bauernhofjubiläum am Grillhof im Jahr 2016.

Für das Thema Konflikte konnten wir ihn am kommenden Dienstag gewinnen.

Hier geht es zur Anmeldung:

https://tirol.lfi.at/lqb-konflikte-meistern+2500+2144561++2641

Für die eine oder den anderen haben wir noch einen Platz.

Was für ein guter Plan: für viele (die meisten?!) Menschen ist ein Erlernen von neuem Handwerkszeug im Umgang mit Konflikten ein wahrer Schatz!

Aber auf die Schatzsuche muss Mann und Frau sich selber machen.

Und vor allem: Sei ein freier Mensch!

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Würdest du bei diesem Satz als allererstes an die Übergabe eines Betriebes denken?

Hannes Bauch hat uns in diesem Sommer durch den Himmelkeller geführt.  Er hat es von seinem Vater schon vor Jahren übergeben bekommen. https://www.himmelkeller.at/museum/

Ein schillernder Ort. Was gab es da alles zu sehen:

Ein unterirdisches Kellerlabyrinth,  wunderschön erhaltene Naturlösskeller, eine Kellerkapelle, wo man die absolute „Stille“ erleben kann.

Was für ein beruhigendes Gefühl!

Der Ausgang aus dem Kellerlabyrinth führt direkt in die Mosaikwerkstätte des Künstlers Hannes Bauch. Im Verkaufsraum gibt es Kunstwerke sowohl vom Vater als auch vom Sohn zu sehen und zu erwerben..

Danach geht es unterirdisch in das unterirdische Kellerlabyrinth, durch wunderschön erhaltene Naturlösskeller und in die Kellerkapelle, wo man die absolute „Stille“ erleben kann.

Der Ausgang aus dem Kellerlabyrinth führt direkt in die Mosaikwerkstätte des Künstlers.

In großer Wertschätzung spricht Hannes von seinem Vater Hermann.

Bei der Übergabe, sagte Hannes Vater zu ihm: “ Ich übergebe dir das Museum. Mach daraus was du willst.

Und vor allem sei ein freier Mensch!“

Wie muss das Leben eines Menschen verlaufen, dass er so etwas sagen kann?

Was aber besonders sichtbar wurde: der Sohn (jetzt auch schon ein „großer Bub“) wusste das zu nutzen. Und sein Begriff von freier Mensch war nicht wie man vielleicht befürchten könnte, sich komplett von der Idee des Vaters zu lösen. Er macht den Betrieb genau so wie er will und die Handschrift des Vaters ist erstaunlich gut auch zu erkennen.

Da müssen wir weiterdenken! Unbedingt!

10 Finger und 100 Geheimnisse

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St. Georgen am Längsee in Kärnten am vergangenen Wochenende. Um die vierzig Sängerinnen und Sänger finden sich ein, um drei Tage lang wunderschöne, fröhliche, traurige, herzerwärmende Lieder zu lernen und gemeinsam zum Klang zu bringen.

Das nämlich ist das Thema, das ich heute mit euch teilen möchte. Etwas gemeinsam zum Klingen bringen. Das ist sowohl musikalisch als auch auf der zwischenmenschlichen Ebene eine große Aufgabe. Es ist auch recht erstaunlich, welche Parallelen das haben kann.

Helmut Zeilner, ein Salzburger Spitzenchorleiter mit einer Energie für viele und vieles hebt die Hände für den Einsatz, beginnt und bricht auch gleich wieder ab. Der gemeinsame Atem fehlt. Wieder beginnen wir- er bricht ab. Dann spricht er von Binnendynamik. So große Wörter! Ich hab es so verstanden: in den einzelnen Takten braucht es einen Bogen, der sich manchmal über mehrere Takte zieht.

Wieder beginnen wir, vielleicht fünf Takte gesungen. Jetzt kommt der Teil, wo ich am Wochenende am meisten gelernt habe. Er bricht ab. Seid mutiger. Singt, selbst auf die Gefahr hin, dass ihr Fehler macht. Das ist neu. Plötzlich gelingt es tatsächlich leichter. Es klingt vielleicht noch nicht wirklich ganz gut oder sauber oder gemeinsam. Aber es wird.

Seid mutiger. Ich hab es jetzt die ganze Woche geübt. Jetzt nicht beim Singen. Aber im Leben. Dinge ansprechen, die grad nicht so gut sind. Mir selbst mehr zutrauen- unerschrockener sein und auch ein oder mehrere NEIN wagen. Und manchmal gelingt es und manchmal nicht. Aber es macht das Leben mit Menschen lebendiger. Innendynamischer. Es ist auch eine Form mit sich und den anderen ehrlicher zu sein und tut gut.

Als unser Energiebündeldirigent meinte, jetzt habe er schon vier Finger (erstens, zweitens, drittens…) verbraucht, und es nun genug sei meinte eine Sängerin. Aber du hast doch zehn Finger. Er: und hundert Geheimnisse.

Ich nimm das jetzt so für uns her: es gibt ausreichend Ideen und Möglichkeiten, den Klang des Lebens zu beeinflussen. Und ein bisschen muss man auch wollen.