Posts by: Angelika Wagner

Richard und das Problemregal

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Ein Lebensweg! Wie viele Kurven er macht! Pfade, die einem fordern, von denen niemand weiß, wozu das gut sein kann.

Dieser Frage spürt Richard Oppl aus Angerberg in seinen Gedichten und Bildern nach.

Bauer wäre er gerne und Künstler. Die Gesundheit macht ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Was ihn auszeichnet:

Er gibt nicht auf.

Eines seiner Gedichte hat er uns zur Verfügung gestellt.

Das Problemregal

Hab es mir gekauft,

sehr dafür gerauft.

Es ist riesengroß und bloß ein Regal,

echt egal.

Das Regal ist blau

und heftig schlau.

Jedes Problem hat dort seinen Platz,

es ist nicht für die „Katz“.

Dort habe ich Problem verstaut,

manchmal nach Lösungen geschaut.

Fein sauber habe ich sie abgelegt,

in der Hoffnung, dass sich was bewegt.

Manche Probleme sind federleicht,

andere wieder schlagen mich nieder.

Beim Regalputzen nehme ich die Probleme in die Hand

und erkenne den wahren Verstand.

Probleme gibt es viele, passende Lösungen geben Mut.

Seit ich das Regal habe, geht es mir persönlich gut.

Heute habe ich wieder mal darüber nachgedacht

und über viele Sachen gelacht.

Einige Tränen waren auch dabei,

doch ich bin frei.

Und wie recht Richard hat: es lassen sich selten Probleme gleichzeitig lösen. Wir müssen das auch gar nicht.

Ein inneres Ablagesystem hilft uns, nicht ganz unruhig und chaotisch zu werden. Das Regal ist ein gutes Bild dafür. Für eine andere braucht es vielleicht eine Kommode mit Schubladen, oder ein Buch, in dem man ganz real seine Themen aufschreiben kann.

 

Die Wunderfrage und morgens früh um sechs

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… fährt die junge Hex. Schon gut! So jung nun auch wieder nicht. Aber gefühlt gerade sehr jung und fröhlich und so wie früher! Im Zug sitzen, schlafen, arbeiten, frühstücken, den aufsteigenden Tag beobachten! Herrlich! Sogar die Masken sind teilweise von Vorteil. Hinter mir schnupft einer was das Zeug hält. Und wenn ich mit offenem Mund schlafe, schaut das gar nicht übel aus.

Ich bin auf dem Weg zu einem Seminar, das ich gemeinsam mit meinem Kollegen Sepp Stangl aus Niederösterreich für Beratungskolleg*innen halten darf. Das Thema: Ressourcenorientierung für Beratungskräfte. Nicht, dass ich nicht aufgeregt wäre. Aber die Vorbereitung hat tatsächlich einen Einfluss auf die eigene Befindlichkeit. Seit Tagen beschäftige ich mit dem Thema, wie kann man Ressourcen (wieder) entdecken, aktivieren, stabilisieren. Es passiert uns manchmal so leicht, dass wir nicht mehr auf unsere Fähigkeiten, Stärken und Potenziale zugreifen können. Wir haben aber die Möglichkeit uns mithilfe von fachlicher Begleitung oder mit einem bewussten sich wieder Hinlenken wieder dort hin zu bewegen. In meiner ganzen Vorbereitung wurde mir immer mehr bewusst, dass es darum geht, sich die richtigen Fragen zu stellen. Der Weg zu einer Verbesserung der Situation führt dann weg von einer Problem-Trance hin zu einer für mich gangbaren Lösung.

Ganz exklusiv (also bevor wir es mit unseren Seminarteilnehmer*innen teilen) für euch:

Miracle Question oder Wunderfrage

  • Wenn das Problem, ohne dein Wissen, wie durch ein Wunder über Nacht plötzlich verschwunden wäre . . . Welche Veränderungen würdest du am nächsten Morgen bemerken, die dir anzeigen, dass ein Wunder geschehen ist?
  • Was wäre am Morgen anders als sonst?
  • Was würdest du als Erstes anders machen? Als Zweites?
  • Wer würde es als Erstes bemerken und woran?
  • Was würden die Menschen um dich herum danach anders machen?
  • Wie würde es dir damit gehen, wie würdest du darauf reagieren?

Und ein paar Tage nach unserem Seminar, darf ich noch ein Foto zur Verfügung stellen, von den Berater*innen, die mit vollem Engagement beim Seminar dabei waren. Sehr nur, wie sie ihre Haltung gegenüber ihren Klient*innen mittels Gestik darstellen.

Wenn ich hinsehe, dann sehe ich: Menschen, denen ich begegne können sich auf mich verlassen!

 

Auf der Alm da gibt’s…

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….würde ich jetzt gerne in unseren Leser*innenköpfen nachforschen! Wir wissen es eh: auf der Alm da gibt’s koa Sünd! (echt?)

Auf der Alm da gibt es neben Sünde oder auch nicht noch viel anderes! Arbeit, Vieh, wunderschöne Alm-Böden, eine Blütenpracht, Zäune, Konflikte, Touristen, Wölfe, Bier und Radler.

Und Almpersonal! Ich durfte in der Steiermark und in Tirol beim Zertifikatslehrgang Almpersonal mitwirken. Das Zwischenmenschliche ist ein wichtiger Faktor für eine gute Zusammenarbeit auf der Alm.

In der Steiermark fand der Kurs noch im tiefen Lockdown statt. Selbstversorgung war notwendig! Und so erfinderisch waren sie zum Beispiel  Hilde und Barbara hatten ihr eigenes Autobuffet.

Und erfinderisch sein, improvisieren und anpacken können sowie gut für sich selber sorgen können ist gefragt. Heuer ist mir in beiden Lehrgängen aufgefallen, dass die Teilnehmer*innen alles andere als heillose Romantiker*innen sind. Sie haben Respekt und sehen sich vor allem in der Rolle der zweiten und unterstützenden Kraft. Auf der Gufl am Tulferberg wurde mit Gregor Drewes und der Waldpädagogik auch ausprobiert, wie System funktionieren und man immer auch von den anderen abhängig ist.

Fragt man kundige Almerer und bäuerliche Familienmitglieder, dann erfährt man, dass die Alm ein sehr guter Rückzugsort sein kann. Gerade wenn mehrere Generationen am Hof zusammenleben kann ein Almsommer Abstand zwischen den Menschen bieten. Mit dem Adlerblick und einer Zeit zum Nachdenken ordnen sich die Gedanken und die Gefühle. Romantisch ist oft nur eine Momentaufnahme. Und dann aber vielleicht richtig schön.

Und jetzt noch etwas ganz Wichtiges in eigener Sache!

Wir zwei sind schon sehr große Huldiger*innen der almerischen Landschaft. Deshalb haben wir ein sehr lukratives Angebot für euch. Sendet uns eure Almfotos, solche die unser Herz berühren können. Wir wählen dann im Laufe der nächsten Wochen ein Lieblings Bild aus, besuchen euch und singen euch mindestens zweistimmig ein Almlied! Darauf freuen wir uns schon sehr!

Luka-Kleider

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Vor ungefähr einem Jahr lernte ich Katharina kennen. Eine Nebenerwerbslandwirtin, die gerade dabei war, ihre Kleidermanufaktur aufzubauen. Sie hat ihre Unternehmensprüfung gerade absolviert und ist eine hervorragende Designerin. (doch das wusste ich damals noch nicht)

Vor gut einem Jahr bedeutet: der Beginn der Coronazeit. Lockdown. Mit einem Schlag waren vier Kinder daheim. Home-Schooling. Zwei der vier Söhne sind schon recht selbständig. Doch sechs Personen im Haushalt, die alle ihren Platz, ihr Essen, ihre Ordnung oder ihr Chaos, ihre Aufmerksamkeit (Zuwendung) brauchen. Die Geschäftsidee muss warten. Und einfach ist so was nicht. „Frau“ ist bereit und voller Motivation.

Der Mann versteht und ist bemüht. Aber gerade jetzt wird seine Arbeitskraft an anderer Stelle besonders gebraucht. Dass es Katharina da nicht immer gut ging lässt sich nachvollziehen. (Und ich jammere schon, wenn ich allein mit Mann für vierzehn Tage in Quarantäne muss!) Sie kämpft, ist auch verärgert, dass es für Frauen noch immer so ist, dass sie ihre Interessen hintan stellen müssen.

Bei einem Gespräch ist plötzlich etwas anders. Katharinas Augen leuchten.

Sie hat nun ihre Mutter für eineinhalb Tage in der Woche angestellt. Sie kocht zweimal, sodass Katharina an diesen Tagen in ihrer Werkstatt sein kann. Welche Freude.

Dezember 2020: Wir Aufleberinnen sind zu ihrer Atelierseröffnung eingeladen. An einem Tag in der Eröffnungswoche besuchen wir sie. Welch wunderschöne Kleider. Wir gönnen uns einen Aufleben-Poncho. In rot! Wärmt und macht uns sehr glücklich.

Katharina: ein so schönes Beispiel für einen eigenen Weg als Nebenerwerbslandwirtin. Innovative Ideen für eine bäuerliche Familie. Die Beiden (Er und sie) haben nebeneinander ihre Büros, Ateliers. Und trotzdem bleibt die Landwirtschaft ein wichtiger Zweig, den sie mit Wertschätzung auch den Eltern gegenüber erhalten.

LUKA- Kleider: Das Lu steht für Katharinas Urgroßmutter, eine Schneiderin und das Ka für Katharina. Professionell, schön und hart erkämpft.

Im übrigen ist die Sommerkollektion schon wieder produziert, präsentiert und gut verkauft.

Suhlen im Erfolg

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Wenn bei Lebensqualität Bauernhof am Montag in der Früh das Telefon läutet, dann heißt das meistens, dass sich in den Familien übers Wochenende etwas zusammengestaut und  sich nun jemand fest vorgenommen hat, das Thema mit einer Unterstützung von außen anzugehen. Und gerne sind wir dafür da!

Doch diesen Montag war der erste Anruf ein Feuerwerk an Begeisterung! Theresa Richter, Beraterin für den Bezirk Kufstein rief an und sprudeltet vor Begeisterung! So ansteckend! Ich und wir alle dürfen uns mitfreuen!

Schaut:

„Als ich heute in der Früh meinen Computer gestartet habe, war ich einfach nur überwältigt! Es hat sich angefühlt wie eine Ewigkeit, bis meine E-Mails geladen werden konnten. Und dann habe ich angefangen, mich durch den „Mail-Dschungel“ zu arbeiten. Und mit jedem E-Mail, das ich geöffnet habe, habe ich mich ein bisschen mehr gefreut. Seit letztem Freitag haben wir so viele wunderbare Rückmeldungen wie beispielsweise „Gratulieren enk zum großartig gelungenen Cookinar“ bekommen. Eine junge Bäuerin, die mit ihrem kleinen Sohn gekocht hat, hat uns folgendes geschrieben „Danke an euch alle – es war sooo nett mit euch zu kochen, auch wenn mein kleiner Helfer in der Zwischenzeit die Küche verwüstet hat“.

Denn der letzte Freitag war für uns eine kleine Premiere. Zum ersten Mal haben wir im Tiroler Unterland ein LFI-Cookinar mit Seminarbäuerin Adelheid Gschösser angeboten, bei dem die koch- und backbegeisterten TeilnehmerInnen live von zuhause aus zuschauen bzw. mitmachen konnten. Besonders gefreut hat uns, dass so viele Fragen während dem Cookinar gestellt wurden, die dann direkt von unserer Trainerin beantwortet wurden. Vielleicht auch ein kleiner Vorteil in der digitalen Zeit? Fragen konnten während des Cookinars ganz einfach anonym in den Chat geschrieben werden, ohne dass mich jemand komisch angeschaut hat, weil ich so etwas nicht weiß…

Aber der Höhepunkt war eindeutig der interaktive Teil, wo die TeilnehmerInnen direkt zuhause mitgemacht haben. Dass dieser „Mitmach-Teil“ so gut ankommt, hat nicht einmal unsere erfahrene Trainerin Adelheid gedacht. Aber die Ergebnisse können sich sehen lassen. Wir haben seit Freitag unglaublich viele Ergebnisfotos über WhatsApp und E-Mail bekommen. „Der Pestostern wird bei mir fix in die Grillsaison aufgenommen“ hat uns eine Teilnehmerin geschrieben und wir freuen uns sehr, wenn es vielen anderen auch so geht und sie Freude an den Rezepten haben. Denn uns geht es genau so! Seit Adelheid und ich das erste Mal über ein Cookinar gesprochen haben, sind wir Feuer und Flamme und haben mit Eifer an den Vorbereitungen gefeilt. Vor gut einem Monat haben wir dann das erste Mal „Probe gekocht“ und seitdem die Rezepte und Inhalte immer wieder überarbeitet, bis wir beide zufrieden waren. Fast täglich haben wir telefoniert und Kleinigkeiten abgewandelt oder den Zeitplan überarbeitet, weil wir ja beide ein bisschen perfektionistisch veranlagt sind 😉 Und unsere begeisterten Kursteilnehmer*nnen haben uns angespornt, weiter an diesem Format zu arbeiten – die Rädchen rattern schon, denn die Ideen gehen uns bestimmt nicht aus!

Danke Theresa! Dass deine Rädchen rattern ist wunderbar und tut allen gut!

Zarte Ostern

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Am Karsamstag morgen möchte ich euch von ein paar berührten Momenten der vergangenen Urlaubswoche erzählen.

Dass uns Erlebnisse unter die Haut gehen-wir nicht unberührt bleiben von der Breite des Lebens bleiben: das ist wichtig und macht uns auch reich.

FACETTEN-reich:

Ich beginne mit einer Buchempfehlung. „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano. Meine Mutter bekam das Buch von ihrer Freundin Rosmarie. Wenn sie es gelesen hat wird es eingehend besprochen und dann darf das Buch die Runde. 

Ich war an der Reihe zu lesen und sehr bewegt über die Geschichte rund um den Bau des Staudammes am Reschen. Die  Ermutigung einer Mutter an ihre erwachsene Tochter:

„Es wird schon einen Grund haben, wenn Gott uns die Augen vorne eingesetzt hat! Das ist die Richtung in die wir schauen müssen, sonst hätten wir die Augen an der Seite wie die Fische!“ Als ich mit meiner Schwester über das Buch sprach konnte sie sich genau an diese Stelle erinnern.

Eine Facette dieser wunderschönen Woche: Am Berg sein -das Tal weit unten lassen und tief durchatmen.

UND auf der Suche nach dem Spirituellen in diesen Tagen durch ein verwunschenes Tal zu gehen und doch bei einer Kapelle ankommen. Der Wegrand umrandet von Leberblümchen, Buschwindröschen und wildem Bärlauch. Ganz still wird es dann in mir. Am Rückweg höre ich die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach.

Ganz bezaubernd und unter dem wachsamen Blick der Mutter:  Neuankömmlinge bei meinem Bruder im Stall. Die Überraschungsosterlämmer sind da: 

Was ich unbedingt noch mit euch teilen möchte, einen Ostergedanken unserer Freundin Katrin (danke du kluge Frau!):

UND am Sonntag feiern wir. Die Auferstehung und den Neubeginn. Der kommt nämlich immer. Das ist versprochen.

Vom Speck schütteln und dem Krafttraining für Urlaub am Bauernhof Vermieter*innen

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Herrlicher Winter im März, Vermieter*innen, die um die Qualität ihres Urlaubsangebots wissen und diese Rolle zur Zeit nicht ausüben dürfen.

Nicht, dass sie die einzigen sind, die zur Zeit einen großen Teil ihrer Kompetenzen brachliegen haben. Das Projekt Lebensqualität Bauernhof und die Dachorganisation Urlaub am Bauernhof haben sich in Tirol zusammengeschlossen, um nachzufragen und zu stärken.

Verabredung im digitalen Raum

Fortbildung zu einem Thema, das nicht nur in Krisenzeiten eine hilfreiche Lebenshaltung ist. Es ging auch darum, sich diese Lethargie und Pandemie-Müdigkeit von den Schultern zu klopfen. Hilfestellungen zu bekommen, wie man als Vermieter*in wieder in die Kraft kommt.

Diese „seelische Widerstandskraft“ hat uns sehr beschäftigt und wir haben gleich das Wort „Seelenhaut“ für Resilienz eingesetzt und jeder hat genau gewusst, um was es geht. Es geht um das Allerwichtigste überhaupt. „Undurchdringbar muss diese Seelenhaut nicht sein, berührbar wollen wir schon bleiben!“

Alle Anwesenden konnten sehr schnell das Unzumutbare dieser Situation auf den Punkt bringen. Besonders die entgegengebrachte Wertschätzung der Gäste geht ihnen ab, die Rolle der Gastgeberin, die sie doch so gerne ausfüllen, fehlt. Doch es geht allen ähnlich und über Landesgrenzen hinweg, konnte ein Verbundensein spürbar werden.

Auch dass sich die Teilnehmerinnen in Eigenregie anschließend noch vernetzt haben, freut uns. Sie wollen sich mit positiven Vibes versorgen, meinten sie. Finden wir gut.

Zwei Vermieterinnen aus dem Salzburgerland, waren auch mitdabei: Agnes und Linde – zwei Freundinnen. Ihr Gelächter und Zuversicht steckte richtiggehend an. Wir wollten den Computer schon längst abdrehen, da waren die beiden Freundinnen immer noch online, sichtlich begeistert davon, dass sie die Technik beherrschen und welche neuen Räume ihnen jetzt offenstehen.

Und mit einem guten und sicheren Gefühl den Alltag, der ja auch sonst anspruchsvoll ist gestalten.

Darauf vertrauen, dass einem die Rolle der Gastgeberin liegen wird.

Wie kann Resilienz gefördert werden? (ein Auszug aus dem Seminar)

  • Beobachtungsrolle einnehmen
  • Mich selbst unter die Lupe nehmen. Wovon lass ich mich antreiben?
  • Mit anderen Menschen im Austausch über meine Fähigkeiten und meine blinden Flecken sein (wissen andere manchmal besser ;-))
  • Trainieren von Fähigkeiten (auch gute Gewohnheiten sind erlernbar)
  • Professionelles Training oder Begleitung

Agnes und Linde fanden den Liedtitel „Schüttel deinen Speck“ äußerst amüsant. Beste Musik um die Pandemie-Müdigkeit abzuschütteln und wegzutanzen. Unbedingt versuchen!

Aufleben dahoam: Unsere Schwestern

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Maria Pirnbacher, Bezirksbäuerin Kitzbühel rief uns Aufleberinnen vor ein paar Wochen an. Ist der Begriff AUFLEBEN geschützt?  Nein! Natürlich nicht. Es ist uns doch eine große Freude, wenn sich viele Menschen dem Gedanken des Auflebens widmen. Wir freuen uns aufrichtig, wenn unser Blog Wellen schlägt. Fein, meint Maria. Sie und ihre Beraterin Marie Theres Filzer haben nämlich die Idee, einen Podcast zum Thema aufleben.dahoam zu machen. Sie möchten gerne im Namen der TBO Kitzbühel Menschen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld interviewen und einmal im Monat einen Beitrag machen, der zum Nachdenken und Stärken anregt.

Die Landesbäuerin Helga Brunschmid ist ihre erste Gesprächspartnerin. Wir hören uns das Interview an und sind ganz begeistert von ihren Gedanken und auch von den einfühlsamen Interviewerinnen.

So gut zum Anhören!

Maria erzählt mir, dass sie sich von ihrer Familie zu Weihnachten ein professionelles Mikrofon gewünscht hat So schaut es auch aus:

Vor kurzem durfte ich für ein Interview zur Verfügung stellen. Ich freute mich sehr und war von ihrer gewissenhaften inhaltlichen und technischen Vorbereitung beeindruckt. Da wurde gecheckt, Mikro hin und her geschoben, angehört, ausprobiert. Ehrlich: im Rundfunk machen sie das nicht genauer.

Und dann hatte ich eine so vergnügliche Zeit mit den zwei Frauen. Fragen haben sie gestellt- da habe ich grad so gestaunt! Insgesamt bleibt ein Gefühl an Wertschätzung hinten. Danke liebe Maria und liebe Marie Theres. Wir freuen uns, neue kluge Schwestern zu wissen.

Hier der Beitrag über Aufleben dahoam mit Angelika Wagner:
https://www.youtube.com/watch?v=GGtT7SSiLmc

Sozusagen grundlos vergnügt

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Unser Blog, vor allem dazu da, Menschen in der Landwirtschaft zu begleiten. Dass ihre  Lebensqualität reifen und wachsen kann ist umgekehrt auch für uns da! Eine schöne Arbeit, die es auch in uns zum Klingen bringt.

Ihr habt das bestimmt schon durchschaut. Wie freuen wir uns, wenn wir von euch Rückmeldung bekommen! Ein Bauer hat einmal gesagt: ich weiß, ihr sucht die besonderen Geschichten des Lebens. Ich denke immer nach, was aus meinem Leben und meinem Nachdenken so ist, dass ihr davon schreiben würdet.

So schön! Da geht unsere Hoffnung auf: wir möchten motivieren, dass sich viele Blicke auf die Suche nach dem Erzählbaren des eigenen Lebens richten.

Was ist erzählbar? Aus unserer Sicht gibt es kaum etwas, das nicht erzählt werden kann (ihr habt ja schon gelesen, welchen Mist auch wir bauen können!). Vielmehr geht es darum, wie ordne ich es ein? Wie lasse ich das Ereignete mein Leben beeinflussen? Wie lerne ich, auch mit dem Schwierigen umzugehen?

Heute hat uns eine sehr liebe Kollegin ein wunderbares Gedicht zukommen lassen und auch gleich noch ein Foto von ihrem Frühlingsentdeckungsspaziergang.

Liebe R!

Die Freude ist ganz auf unserer Seite! Danke!

SOZUSAGEN GRUNDLOS VERGNÜGT

Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
– Dass Amseln flöten und dass Immen summen,
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.

 Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
– Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.

Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!

Ich freu mich, dass ich … Dass ich mich freu.

 

(aus: Mascha Kaléko „In meinen Träumen läutet es Sturm“) 

Wir bemühen uns um das Staunen und suchen weiter kleine und große Wunder!

Mist gebaut

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Ich steige nach einem intensiven Landwirtschaftskammertag aus dem Zug und gehe zu meinem Auto. Also: ich gehe zu dem Platz, auf dem ich mein Auto am morgen geparkt habe. Da ist nun eine leere Fläche. Kurz überdenke ich – vielleicht wollte ich das Auto auch nur dort hinstellen, habe es aber dann doch nicht getan. Ich muss vielleicht ergänzen, dass der Platz nicht wirklich eine öffentliche Parkfläche ist. Aber wenn ich das Park & Ride Plätzchen aufsuche, dann ist es immer voll!

Und ja- ich war auch nicht so früh dran. Mir dämmerts! Abgeschleppt mein armes Auto und meine arme Geldtasche!

Was mache ich jetzt? Steht ja nicht da „wir haben ihr Auto abgeschleppt“.

Also rufe ich zuerst meinen Mann an-der tröstet mich.

Dann bei der Polizei: die Polizistin ist sachlich und ich erfahre alles was ich nun wissen muss: ich weiß wo mein Auto steht, dass ich es auch heute noch gegen eine Summe Geld, die weh tut, abholen kann, dass es dann auch noch eine Anzeige gibt.

Jetzt besuche ich wie jeden Montag meine Mama- dieses Mal zu Fuß.

Auf der ganzen Strecke rechne ich, wie viele Stunden ich für diesen Blödsinn wohl arbeiten werde müssen. Aber ehrlich gesagt- immer mit der Einordnung: so schlimm ist das nun auch wieder nicht.

Meine jüngere Schwester meint: da wo ich geparkt habe ist nicht nur blöd, sondern saublöd!

Die ältere Schwester zerbricht sich den Kopf über eine Strafminderung.

Dann bringt mich mein Lieblingstaxi (mein Mann) zum Abschleppdienst- noch einmal sachlich und freundlich trotz später Stunde.

Dort steht ja mein Auto. Ich glaube, es hat schon hart gewartet. Und es steht neben einem total kaputten Unfallauto. Wie froh bin ich, dass ich nur falsch geparkt habe.

Mist gebaut: wenn man einen Fehler macht, der dann so ausgeht- dann ist es doch Mist.

Ein Dünger (Mist) für getröstet werden, etwas gelernt zu haben (mach ich nicht mehr!), sachlich beraten zu werden und schwesterlich pointiert auf den Punkt gebracht zu werden.