Durchs Tal außirinnen lassen

Meine Blogfreundin hat mich auf meine große Liebe zu besonderen Sätzen aufmerksam gemacht. Ja genau! Ich bin sehr empfänglich für die kleinen Botschaften, die in Sätzen stecken.
Bei einem der letzten Hofübergabeseminare war ein sehr lebendiges Vater-Sohn-Gspann dabei. Der Vater bedächtiger, der Sohn heißblütiger. Schon auch nicht untypisch für das Junge und (entschuldige bitte, Herbert) das Alter.
Wie geht man miteinander um, wenn es auf einem Hof kracht? Da kommt ihr Satz daher: „das Zornige, Aufgekochte erst einmal durch das Tal ausßirinnen lassen.“ Da fließt es dahin, das vielleicht sehr verletzende erste Reagieren. Die bösen, groben Worte. Der Kopf kann abgekühlt werden. Und dann kann vielleicht wieder aufeinander zugegangen und das Gespräch gesucht werden. Wer? Im Idealfall beide. So heißt es ja auch: AUFEINANDER ZUGEHEN. Aber leicht ist das nicht, oder? Besonders auch, weil man bei sich selbst schneller die Verletzung als den Fehler spürt.
Noch eine sehr gute Idee hat mir der übergebende Bauer erzählt. Nicht gerne, aber doch spüre auch er, dass er nicht mehr so viel leisten kann und will. Die Mitarbeit am Betrieb wird sehr gebraucht. Und Gebrauchtwerden sei wirklich sehr schön. Zu Mittag mache er immer eine Pause. Alle würden das wissen. Plötzlich sei er dahin, wie ein flinker Fisch. Das sei die Ruhe, die auch das darauffolgende Arbeiten miteinander vereinfache.
Schlau! Schlau!