Management by Ibrahim: Wie ein berberischer Koch mein Herz eroberte
Der Übergang in das neue Jahr war heuer ein ganz besonderer. Gemeinsam mit Freunden wanderten wir über vier Tage und fünf kalte Nächte durch die Wüste Sahara.
Wüste erleben
Was für ein Erlebnis! Meine Sorge, dass mir beim Verrichten der Notdurft ein giftiger Skorpion oder eine Sandviper viel zu nahe kommen könnte, wurde von unserem Reiseleiter Husein glaubwürdig entkräftet. Die Jahreszeit sei viel zu kalt.
Die Tage waren geprägt von Wandern durch fremde und wunderschöne Landschaften und einer Zeit zum Nachsinnen. Ab und zu durften wir auch auf unseren Begleitdromedaren reiten: erhebend, lustig und auch nicht unanstrengend.
In der Zeit in der wir gemütlich wanderten, marschierte unser Koch Ibrahim mit flottem Tempo und drei Dromedaren, die die ganze Küche, sowie Lebensmittel und die Zelte geladen hatten, voraus.
Mit wenig exzellent kochen
Bis wir am nächsten Standort mitten in den Dünen ankamen (also so langsam waren wir auch wieder nicht) hatte Ibrahim bereits das Vieh versorgt, das Versorgungszelt aufgestellt, die Küche eingerichtet und am Gaskocher den berühmten Minztee für uns zubereitet. Während wir gemütlich unseren Tee schlürften, hat er ein Essen für uns zubereitet (dreigängig). Nebenbei redete er beinahe Nonstop, lachte und sang vor sich hin, beruhigte die Dromedare vom Zelt aus laut zurufend und organsierte für uns Decken.
Das alles am Boden kniend, die Kochgeräte und Lebensmittelsäcke rund um sich gerichtet. Jeder Handgriff saß.
Drei Stunden später gab es wieder Essen – wieder dreigängig. Gesund und köstlich mit Lebensmitteln aus der Region.
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Dinge konzentriert und gelassen machen
Zu Ibrahim fällt mir ein: Egal was du tust, wenn du es mit Herz und Hirn und entspannt machst, dann führt das zu hervorragenden Ergebnissen und scheint auch der betreffenden Person Freude zu bereiten.
Das will ich weiter verfeinern im neuen Jahr!
Bild: Ibrahim beim Tajine zubereiten; ein marokkanisches Schmorgericht, das uns besonders gut geschmeckt hat