Mit der Mame Nudlen machen
Wie er springt, der Jan! Freundlich und flott! Die ganze Speisekarte gibt es am Nachmittag nicht, aber sie könnten uns schon was richten, meint er. In Gossensass/Südtirol kann man auf der Strecke nach Hause und umgekehrt so herrlich zukehren.
Wir fühlen uns wohl und genießen unsere Zeit. Dann kommt Jan plötzlich in einem anderen Gewand daher. Er trägt Kochbekleidung. Nun müsse er mit der Mame Nudlen machen. Wieder: er springt, ist freundlich und freut sich auf die Tätigkeit. Es gefalle ihm auch, wenn sie als Gasthaus für ihre Gäste was Besonderes bieten können. Und von der Mame hat er das gelernt. Und mit ihr mache er es auch jetzt.
Ich darf ihm in die Küche folgen. Dort ist schon Teig und Fülle und die Mame. Sie arbeiten gut zusammen.
Mir gefällt das sehr- ein Bild von lebendigem Zusammenwirken der Generationen. Bestimmt haben auch Jan und seine Mutter Monika ihre „Wickel“. Doch sie begeistern sich miteinander für dieselbe Sache. Sie machen gemeinsam etwas Besonderes.
Da fällt mir ein, was Helga Brunschmid, Landesbäuerin und Vizepräsidentin der Tiroler Landwirtschaftskammer, zum Umgang miteinander im Betrieb sagt: „Wenn die Jungen mitdenken, dann muss ich nicht so gschafftig sein!“
Übersetzt könnte das heißen: mitdenken, sich begeistern, sich beidseitig etwas zeigen lassen und bereit sein, voneinander zu lernen. Das hilft der Verständigung.