Mit geht es auch gut!

Immer wieder darf ich euch von den schönen Begegnungen in unserer Arbeit erzählen. Wenn ich Menschen aus bäuerlichen Familien berate, ist es für die Betroffenen mitunter eine große Herausforderung, sich untereinander so abzustimmen, dass das Zusammenleben der Generationen trotz seiner ordentlichen (und auch unordentlichen) Stolpersteine gelingt.
Marlene (der Name ist geändert) hat gemeinsam mit ihrem Partner und den Schwiegereltern um ein gutes Miteinander gerungen. Im Laufe der Beratungen hatte ich den Eindruck, dass sie äußerlich (das kann gar nicht sein, weil sie schon lange eine erwachsene Frau ist!) und innerlich (das ganz bestimmt) gewachsen ist.
Warum? Sie spricht aus, was ihr am Herzen liegt, schweigt nicht mehr, wenn ihr andere ins Wort fallen, weiß um ihre wichtige Position in der Familie, wertschätzt ihre Schwiegereltern, ihren Partner und sich selbst.
Nach unserer letzten Beratung hat sie mir Folgendes geschrieben und mir erlaubt, es zu veröffentlichen:
„Dann war da noch was, durch ein unheimlich interessantes und wertvolles Gespräch, war da noch ein „Liachtl das ma aufganga is“, eine Erkenntnis sagt man.
Dass es einen Weg für alles was im Leben so geschieht gibt. An dieser Überzeugung halte ich ganz fest. Dass man seinen Weg findet, dass man ihn gehen kann und dabei auch seine Familie, seinen Partner, die Kinder oder Freunde mitnehmen kann. Es muss nicht von heute auf morgen sein, nein den das große Ziel dabei ist der Weg den man geht.
Ganz persönlich für mich habe ich noch erkannt, dass nicht nur mein Mann „dazwischensteht“ oder gestanden ist. Nein, auch ich steh manchmal dazwischen. Und dieses Dazwischenstehen ist vielleicht auch nicht immer schlecht. Es kann anstrengend sein, eine Belastung, aber „mei Liachtl“ sagt mir irgendwie: Nütz das zwischen den Stühlen stehen und wandle es in Positives um.
Auch für uns als Eltern wird die Zeit kommen und wir finden den richtigen Weg, vielleicht auch ab und an mit Gegenwind oder einem guten Rat von außen.
Glaub an dich! Vertrau auf dich!
Liebe Marlene! Dein kluger Satz aus der letzten Beratung ist ein Teil meines Jahresmottos: auch wenn manches nicht gelingt, es mir oder den anderen nicht nur gut geht:
„Ich kann sagen, es geht mir auch gut!“