Sozusagen grundlos vergnügt
Unser Blog, vor allem dazu da, Menschen in der Landwirtschaft zu begleiten. Dass ihre Lebensqualität reifen und wachsen kann ist umgekehrt auch für uns da! Eine schöne Arbeit, die es auch in uns zum Klingen bringt.
Ihr habt das bestimmt schon durchschaut. Wie freuen wir uns, wenn wir von euch Rückmeldung bekommen! Ein Bauer hat einmal gesagt: ich weiß, ihr sucht die besonderen Geschichten des Lebens. Ich denke immer nach, was aus meinem Leben und meinem Nachdenken so ist, dass ihr davon schreiben würdet.
So schön! Da geht unsere Hoffnung auf: wir möchten motivieren, dass sich viele Blicke auf die Suche nach dem Erzählbaren des eigenen Lebens richten.
Was ist erzählbar? Aus unserer Sicht gibt es kaum etwas, das nicht erzählt werden kann (ihr habt ja schon gelesen, welchen Mist auch wir bauen können!). Vielmehr geht es darum, wie ordne ich es ein? Wie lasse ich das Ereignete mein Leben beeinflussen? Wie lerne ich, auch mit dem Schwierigen umzugehen?
Heute hat uns eine sehr liebe Kollegin ein wunderbares Gedicht zukommen lassen und auch gleich noch ein Foto von ihrem Frühlingsentdeckungsspaziergang.
Liebe R!
Die Freude ist ganz auf unserer Seite! Danke!
SOZUSAGEN GRUNDLOS VERGNÜGT
Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
– Dass Amseln flöten und dass Immen summen,
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
– Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.
Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freu mich, dass ich … Dass ich mich freu.
(aus: Mascha Kaléko „In meinen Träumen läutet es Sturm“)
Wir bemühen uns um das Staunen und suchen weiter kleine und große Wunder!