SUDOKU auf schweizerisch
An einem herrlichen Sonnentag bin ich auf dem Rückweg von einer Fortbildung in Zürich. Hinter mir steigen zwei nicht mehr ganz junge Damen ein und bereiten sich sichtbar auf eine längere Fahrt vor… packen aus und wählen Fahrtrichtungen, prüfen, was nun fein sein könnte.
Schwyz-Steiermark – hin und retour
Kurz nach der Abfahrt nervt bereits die Wagon Tür! Sie geht auf und zu und auf und zu obwohl niemand ein und aus geht. Eine der Damen steht nach ca. zehn Minuten auf, begutachtet die Misere und löst durch ein kleines Stückchen Papiertaschentuch das Problem. Kein ewiges Auf- und Zugehen stört mehr. Wir erfreuen uns an der Lösungskompetenz, zugegeben diesemal jene der Frauen.
Sudoku und Zufriedenheit
Während ich weiter arbeite (im Zug lässt sich’s wirklich gut verwirklichen!) beobachte ich, wie eine der beiden der anderen ganz geduldig das Lösen von Sudoku beibringt. Dann kommen wir ins Gespräch. Maria lernt von Anna, sagt, es tue ihr gut, auch wenn es ihr nicht ganz leicht falle. Sie erzählen mir von ihrer weiten Reise in die Südsteiermark. Sie fahren dort hin, um einer Bekannten, die alleine auf einem Hof ist für ein paar Tage zur Hand zu gehen. Anna und Maria sind aus der Urschweiz wie sie sagen, dem Kanton Schwyz. Nachdem ich ihnen erzählt habe, wofür ich arbeite wurde es richtig spannend. Maria ist eine Bäuerin und erzählt von den Mühen ihres Lebens und wie sie nun (sie ist auf jeden Fall über 60) gut in ihrem Leben angekommen ist. Sie setzt sich sehr für das gute Leben ein – für sich und andere. Wir drei sind uns einig, dass ein achtsamer Weg, auf dem man sich und die anderen gut im Auge (oder soll ich sagen im Herzen?) hat, ein befriedigender ist.
Wie sehr und wie oft einem das Herz aufgehen kann: aufleben eben.