Theaterliebhaberinnen
Wir sind große Freundinnen der Bühne – egal ob Tanz, Schauspiel, Gesang, Musik oder die ganz große Oper!
Hauptsache mit Leidenschaft und Stoff zum Staunen. Und zum Staunen gibt es viel: die Kostüme, das Bühnenbild, den Maestro… ich liebe dieses Stimmengewirr bevor es losgeht, die Lebendigkeit im Orchestergraben, noch schnell eine Kusshand in die Nachbarloge schicken… und dann eintauchen in eine andere Welt. Meine Augen spazieren die Sitzreihen entlang, bis hin zu den Helden und Heldinnen auf der Bühne.
Wie ein Raum „außerhalb der Zeit“. Wenn es los geht, dann beginnt das Versinken in einen Ort, der dann ganz zu meinem wird. Ich bin mir nicht sicher, bin ich hier im Publikum oder Teil des Orchesters, tanze wunderbar schwebende Figuren, bin die Geliebte oder eine ganz verzweifelte Figur. Ich drehe an den Scheinwerfern, nehme mir vor, dem Hauptdarsteller nach der Aufführung noch einen Hinweis über die Gestik zu einer Szene zu sagen. Ich lobe meinen Chor und tüftele an den neuen Kostümen für die nächste Oper. So viele Rollen sind in diesen zwei Stunden möglich. Ein herrliches Land der Phantasie. Was ich da alles kann.
Und dann ist da auch noch die Auseinandersetzung mit den Aussagen des Stücks. Wie hat die Regisseurin, der Regisseur das gemeint? Wie die Autorin, der Autor das Stück? Wir diskutieren vorsichtig danach. (ob wir das nicht noch mutiger machen sollten?). Ich lese im Programmheft nach, meistens nach der Aufführung im Bett. In der Traumwelt arbeitet es weiter.
Wir sind uns sicher, dass wir wieder ein Stück gewachsen sind.
Das Theater: ein Raum, der ein Aufleben möglich macht.