Über Abschied und Trauer
(Buchempfehlungen)
Jetzt kommen sie wieder, die grauen Novembertage. Nach diesen strahlenden und nie enden wollenden Sommer- und Herbsttagen kommen sie besonders grau daher… die Novembertage, im kräftigen Grau.
Tage an denen wir unsere Lieben auf den Gräbern besuchen und es uns erlauben mit den Gedanken in ein Jenseits zu schweifen.
Abschiede sind Teil unseres Lebens
Sabine Gruber beschreibt in ihrem neuen Gedichtband das Unbeschreibbare, nämlich den Verlust ihres geliebten Lebenspartners (erschienen im Haymon Verlag)
AM ABGRUND UND IM HIMMEL ZUHAUSE
Nein, an die Ewigkeit haben wir nicht geglaubt.
Aber an einen allzufernen Tod.
An ein unbestimmtes Später, das Platz zum Träumen lässt.
Von einem Atelier und tausenden Büchern.
Von Quitten und Birnen und einem großen Tisch, auf dem für Freunde gedeckt ist.
Dieses Ende zogen wir nicht in Betracht,
nicht, dass das Gesetz unser Begehren löscht.
Dass unsere gegenseitigen Versprechungen nichts zählen.
Am Glück der Gleichzeitigkeit hielten wir fest,
an unseren Ideen, Farben, Formen, Sätzen.
Auch wenn wir manchmal aus unseren Leben fielen,
ungestüm oder verzweifelt am Abgrund und im Himmel zuhause.
Weitere Buchempfehlungen:
- DAS FELD (von Robert Seethaler): Was bleibt von einem Leben? In diesem Roman geht es um die letzten Dinge: um das, was sich nicht fassen lässt. Es ist ein Buch der Menschenleben, jedes ganz anders, jedes mit anderen verbunden.
- SCHWESTER TOD (von Erni Kutter): einfühlsam und unaufgeregt beschreibt die Autorin eine gelungene Trauerkultur und Erinnerungskultur; erzählt von Abschiedsritualen und von Gestaltungsmöglichkeiten für den Umgang mit Tod und Trauer und über das Weiterleben nach einem Abschied.