Wenn der Morgen anders netzwerkt
Ein Montagmorgen in einer Einrichtung wie der Landwirtschaftskammer ergibt meist ein geschäftiges Bild: Bei offenen Bürotüren geht man vorbei, hört zumeist ein freundliches ‘Guten Morgen’, aber der Blick ist in eine andere Richtung. Zum Bildschirm: Mails checken, Leistungserfassung, Zeiterfassung machen, Kalender updaten, Meetings vereinbaren, Informationen einholen, weitergeben. Die Personen sitzen zumeist allein vor einem Gerät und machen ihre Arbeit.
Der letzte Montag war anders. Ich komme in unseren Stock – ich bin eine von den Späten, die ins Büro kommt – und mehr Kolleg*innen sind am Gang, reden miteinander, haben einen anderen Zeitausdruck in ihren Gesichtern. Etwas scheint zu stehen.
Tatsächlich, das digitale Netzwerk funktioniert gerade nicht. Also wie gehen wir jetzt unseren Tag an, wenn die Routine – der Computer, das zentrale Arbeitsgerät – gerade nicht funktioniert?
Netzwerken! Das andere – analoge. Man trifft sich, tauscht sich über den Stand der Situation aus und hat gerade auch ein bisschen Zeit, sich direkt zu begegnen. Es ergeben sich kleine Plaudereien mit Menschen, mit denen wir sonst nicht so viel zu tun haben.
Ich denke grad ganz keck nach: Wie wäre es, wenn eine erste halbe Stunde in einem Büro, in einer Einrichtung noch gerätefrei (auch ohne Telefon) stattfinden würde?
Eine Begegnungshalbestunde?
Und danke an die Fachmenschen aus der IT. Für euch bestimmt keine Begegnungszone der entspannten Art.
Ich bilde mir ein, dass der etwas andere Start an diesem Tag alles andere als eine Misere war. Gut hat er uns getan.
Wie sehr uns das gut tut.