Würschtel sieden am Gipfel
Letzten Montag hatte ich ein Telefonat mit einem Bauern, der sehr bewegt und stolz von einer seiner Weichenden erzählt hat. Er ist ein sehr interessierter Mensch, kämpft sich in Richtung Hofübergabe und verfolgt fleißig unseren Blog. Er sagt: Gell ihr wollt, dass wir mit euch in einen Austausch kommen? Und wie!
Und dann bittet er seine Tochter, uns ihr Sonntagserlebnis zu schildern. Danke liebe C.! So eine schöne Geschichte! Doch lest selbst!
„Mein Papa hat dir von unserer Wanderung mit unseren Kindern letzten Sonntag erzählt. Ich möchte gerne ein wenig weiter ausholen.
Unsere Kinder sind 3 und 8 Jahre alt. Wir waren im Frühjahr im Homeschooling und jetzt im November wieder. Für Familien ist das die viel zitierte Herausforderung, die wir schaffen wollten.
Für die Kinder ist es das eine echt harte Zeit. Da muss man sich als Mama und Papa was einfallen lassen beziehungsweise wollten wir die Zeit nutzen und einfach das Positive für die Kinder herausstreichen. Zeit zu Viert und Erlebnisse, die uns noch mehr verbinden. Wir wollten ihnen zeigen, dass es trotz Abstand und zahlreichen anderen Regeln keinen Grund gibt den Kopf in den Sand zu stecken. Wir haben schließlich das Privileg in Tirol zu leben und quasi vor der Haustür ein Naturparadies zu haben in dem Abstand sehr leicht einzuhalten ist. 🙂
Ich gehe mit unseren Kindern fast täglich in der Nähe unseres Hauses in den Wald. Im Frühjahr haben wir während des Lockdowns das Wachstum der Kaulquappen in einer Wasserpfütze dokumentiert – was sie fast täglich dazu motiviert hat mit der Becherlupe in den Wald zu gehen und die Kaulquappen zu bestaunen. Meine große Tochter hat das dann auch noch dokumentiert.
Dieses Wochenende wollten wir nochmal die Sonne genießen und haben am Samstag den Beschluss gefasst, dass wir am Sonntag auf den Berg gehen werden. Kurzentschlossen haben wir am Samstag noch Würstchen besorgt um auf dem Berg eine gute Jause zu haben. Am Sonntag in der Früh waren alle voll motiviert und wir sind losgedüst. Ausgerüstet mit Gaskocher und Rutschplattln sind wir dann gestartet. Unter dem Motto „mia gehn soweit wia ma kemman“ gehen wir los. Der Tag wird wunderschön und wir können bald auf ein fluffiges Wolkenmeer hinunterschauen. Wir gehen über Schneefelder und freuen uns schon aufs runterfahren. Unterwegs finden wir Eiszapfen, reiffige Blätter, Eiskristalle und viele Dinge, die im Kinderkosmos und auch in dem ihrer Eltern sehr interessant sind.
Zwischendurch machen wir eine kurze Pause und stärken uns. Um ziemlich genau 12:30 Uhr haben wir den Gipfel aber dann geschafft. Vom Auto bis zum Gipfel sind es 500 Höhenmeter. Wir sind sehr stolz auf unsere beiden Wanderer.
Oben packen wir unseren Gaskocher aus und kochen mit Schneewasser ein paar Frankfurter und essen dazu Brezen.
Es ist wirklich ein herrlicher Tag. Die Aussicht ist einmalig und auch der Schnee.
Doch jetzt geht die Gaudi erst so richtig los. Wir treten mit den Rutschplatteln den Heimweg an. Es ist ein Riesenspass. (Wir Erwachsenen sind wohl nicht mehr so für diese Art der Abfahrt gemacht uns tat danach das Hinterteil weh.)
Es war ein wundervolles Erlebnis für die beiden Kleinen und auch für uns.“